Inbetriebnahme: 1. Abend
Inbetriebnahme: 2. Abend
Inbetriebnahme: 3. Abend
Inbetriebnahme: 4. Abend
Inbetriebnahme: 5. Abend
Inbetriebnahme: 6. Abend
Nachfolgend beschreibe meine Erfolge und Probleme beim Aufbau.
Es dauerte einige Abende, aber es waren Wochentags-Abende, in denen
ich jeweils nur 2 Stunden dem Projekt widmen konnte.
Auch wenn die Beschreibung sich über 6 Abende hinzieht,
möchte
ich darauf hinweisen, das ich im Prinzip schon 20 Minuten nach dem
Zusammenstecken
der Hardware einen lauffähigen VDR hatte. Die restliche Zeit
widmete
ich dem "Feintuning".
Die Hardware für die erste Ausbaustufe war schnell
zusammengebaut
(Gehäuse, Mainboard,
CPU,
CPU-Kühler,
256MB-RAM,
Sat-Karte
,HDD,
CD-Brenner).
Da ich noch kein Netzteil hatte, speiste ich die Spannungen für
erste
Versuche von einem externen ATX-Netzteil ein.
Ein LCD-Display hatte ich auch noch nicht.
Vor der Softwareerstinstallation schloss ich den HTPC an
Tastatur
und Monitor an.
Die DVB-Karte schloss ich an ein Sat-Kabel
an, und den LAN-Port an den DSL-Router.
Den Video-Ausgang der DVB-Karte verband ich (da gerade kein TV in der
Nähe war) mit dem Video-Eingang eines anderen PCs (, der
zufällig
auch am gleichen LAN hing).
So weit , so einfach.
Meinen ersten Versuch machte ich mit ctVDR. Da ich aber nach der
recht
problemlosen Installation einige Probleme mit timergesteuerten
Aufnahmen
und mit der IR-Fernbedienung hatte, beschloss ich mit LinVDR einen
neuen
Versuch zu starten.
Das TV-Schauen, das manuelle Starten von Aufzeichnungen,
timergesteuerte
Aufzeichnungen bei eingeschaltetem VDR sowie die Wiedergabe
aufgezeichneter
Sendungen funktionierten aber schon einwandfrei.
Parallel habe ich mir Gedanken über die Stromversorgung gemacht. Mein behelfsmäßig angeschlossenes veraltetes ATX-Netzteil zieht bei normalem HTPC-Betrieb (CD-Laufwert ruht) primär etwa 81W aus dem Stromnetz. Da es dabei im unökonomischen Teillastbereich arbeitet schluckt der HTPC sekundär ca. 50 W. Durch Probieren bestimme ich den Verbrauch der Einzelkomponenten wie folgt:
Inbetriebnahme 2. Abend - LinVDR - Installation
Um der Sache mit der nicht funktionierenden Fernbedienung und dem merkwürdigen nicht-Abschalten unter ctVDR auf den Grund zu gehen, will ich anstelle des ctVDR das LinVDR installieren. An der aktuellen LinVDR-Version (0.7) interessiert mich auch ein neues Setup-Tool, das Einstellungen am VDR-System vereinfachen soll.
Der Download (30 MByte) und das Brennen des ISO-Files auf CD sind mit einem normalen Windows-PC schnell erledigt. Ich boote den HTPC von der neuen CD und installiere LinVDR. Obwohl die Verwandschaft von ctVDR und LinVDR unübersehbar ist, installiert sich LinVDR (im Automatik-Mode) wesentlich unkomplizierter. Ich bin mutig, und wähle für die Installation alle interessierenden Plugins mit aus. Zu meiner Verblüffung läuft nicht nur die Installation problemlos durch, sondern auf dem PC-Monitor erscheint auch das TV-Bild (bei ctVDR nur am DVB-Karten-Ausgang).
Ich versuche den Netzwerkzugriff. LinVDR hat sich an meinem DHCP-fähigen Router mit seinem Namen "LinVDR" angemeldet, so dass sein Web-Interface im lokalen Netz unter der Adresse "LinVDR:80" erreichbar ist. Dagegen war ctVDR in der DHCP-Tabelle der Routers namenlos gewesen, und ich hatte den ctVDR direkt mit der (dynamisch vergebenen) IP-Nummer ansprechen müssen. Der http-Zugriff funktioniert. Der SSH-Zugriff auf die Linux-Konsole via Putty funktioniert auch, allerdings ist auf dem LinVDR noch kein MidnightCommander installiert und ich weiß noch nicht, wie ich das hier nachholen kann. Der 'nackten' Linux-Komandozeile stehe ich doch recht hilflos gegenüber.
Die IR-Fernsteuerung geht auch unter LinVDR nicht, sie wird wohl
defekt
sein. Ich programmiere (mit Hilfe des electronic program guide - EPG)
einen
Timer auf einen in Kürze bevorstehende Aufnahme, und gehe in den
Keller
um einen LIRC-Fernbedienungsempfänger zusammenzulöten.
Als ich später zum HTPC zurückkomme, ist dieser aus! Was
war geschehen? Die programmierte Aufnahme ist seit 15 Minuten zuende.
Hat
sich der HTPC nach der Aufnahme von allein abgeschaltet? Ich schalte
den
HTPC ein, und schaue mir die Aufnahme an: Sie ist vollständig. Ich
programmiere den Timer für eine neue Aufnahme, die in 10 Minuten
beginnen
soll, und schalte den HTPC (über das Menü) ab. Nach 5 Minuten
schaltet sich der HTPC automatisch an, nimmt die programmierte Sendung
auf, und schaltet sich danach wieder ab.
HURRRRAAAA, ich brauche kein nvram-wakeup mehr, die aktuelle
LinVDR-Variante
beherrscht das Ein- und Ausschalten über das ACPI-Interface des
BIOS!
Morgen werde ich mich um die IR-Fernbedienung mit dem LIRC-Interface kümmern.
Trotz Videoausgabe über die Grafikkarte
ist
die Stromaufnahme unter LinVDR nur 2W höher als unter ctVDR. Das
ist
nicht der Rede wert.
Ich mache mir Gedanken über das noch zu
beschaffende LC-Display. Ich habe noch Displays der Formate 2x20 (2
Zeilen
a 20 Zeichen) "auf Lager", aber unter der Größe 4x20 ist ein
Display kaum sinnvoll einzusetzen. Ideal wäre ein großes
Display
mit großer Punktgröße und starkem Kontrast. So ein
Display
wäre vielleicht auch aus der Entfernung noch ablesbar. Der Preis
ist
aber ein entscheidender Faktor:
Inbetriebnahme 3. Abend - LinVDR - IR-Fernbedienung
RC:
Welche Fernbedienung soll ich benutzen? Ich entscheide mich für
eine Universalfernbedienung,
die ich vor Jahren bei Tschibo kaufte, und die seither im Keller liegt.
Sie besitzt neben den Standardtasten auch die 4 Farbtasten, das
Navigationskreuz
und einige Extratasten. Nach einigem Experimentieren kann ich sie so
einstellen,
das alle Tasten nutzbar sind, und sie RC-5-Code
aussendet, der weder den TV noch den VCR irritiert.
Im Setup von LinVDR stelle ich ein, dass als IR-Fernbedienung
LIRC benutzt werden soll. Danach folge ich den Anleitungen eines
Zeitungsartikels,
um LinVDR auf die Codes der Fernbedienung zu trainieren. Das
funktioniert
weitestgehend problemlos.
Es fehlen noch das richtige Netzteil und ein
LCD-Display.
Davon abgesehen, habe ich bereits einen voll
funktionstüchtigen Sat-Receiver mit Festplatte. Doch ich will mehr.
Inbetriebnahme 4. Abend - LinVDR - DVD-Brennen
DVD:
Ich spiele mit der Erstellung von DVDs herum. Zwar ist LinVDR hier
noch weit von der 1-Knopf-Bedienung entfernt, aber vor allem dank der
automatischen
"Werbepausensuche" geht das Erstellen eines DVD-Images flott von der
Hand.
Da ich keinen Brenner im HTPC habe, brenne ich die Images dann via LAN
mit meinem Windows-PC.
Ein mit "Als DVD exportieren" erstelltes Image enthält nur den Film ohne jegliches Menue. Kapitelmarken sind alle 5 Minuten gesetzt. Leider gibt es bei der Wiedergabe auf dem Stand-allone-Player massive Probleme. Häufige Fehler (vermutlich im Audio-Stream) lassen den Player immer wieder hängen.
Ein über das modernere "DVD-Burn-Plugin" erstelltes Image enthält ein einfaches Menue, das auch die EPG-Informationen der Aufzeichnung am TV ausgibt. Die Wiedergabe ist fehlerfrei, allerdings fehlen Kapitelmarken. Ich muss herausfinden, wie ich im DVD-Burn-Plugin das Erstellen von Kapitelmarken erzwingen kann.
Das Pollin-LCD-Display (4x27 für 6,-€)
ist eingetroffen. Es ist größer als erwartet. Mal sehen, wie
ich es in der Gehäusefront eingepasst bekomme.
Die 150W-SFX-Netzteile sind eingetroffen. Nach
dem Netzteilwechsel sinkt die primäre Gesamtleistungsaufnahme des
HTPC um 10 W (auf 72 W). Der eingesetzte 60-mm-Lüfter ist
natürlich
zu laut. Da sind noch Verbesserungen nötig.
Inbetriebnahme 5. Abend - LinVDR - der Kampf mit dem LCD
Ich habe ein Netzteil modifiziert, indem
ich es mit einem leiseren und langsamer drehenden Lüfter versehen
habe. Mit diesem Netzteil sinkt das Betriebsgeräusch auf ein
akzeptables
Maß. Bei offenem Gehäuse ist Dauerbetrieb problemlos. Bei
geschlossenem
Gehäuse steigt die Ablufttemperatur des Netzteils aber auf
bedenkliche
Werte. (50°C)
Einen neuer DVD-Brenner habe ich erworben, und
im HTPC anstelle des CD-Brenners eingebaut.
DVD:
Ich versuche mit dem DVD-Burn plug-in eine DVD mit dem neuen
DVD-Brenner
zu erstellen. Das erstellen des ISO-Files geht problemlos, aber das
Brennen
funktioniert nicht. Das heisst, es wird schon gebrannt, aber
unglaublich
langsam. Nach 30 Minuten sind nicht mehr als 3..4 Minuten Film auf die
DVD gewandert. Ein Tausch des Brenners gegen ein älteres Modell
bringt
das gleiche Ergebnis. Dagegen geht das Brennen des ISO-Files von der
Kommandozeile
aus problemlos. Durch googeln finde ich ein Patch, das das Problem
beheben
könnte, ich habe aber noch keine Ahnung, wie man das einspielt.
LCD:
Auf den VDR-Seiten im Web finde ich die Pläne zum Anschluss
des LCDs an den Parallelport des PC. Es wird der 8-Bit-Bus des LCD
verwendet,
dabei müsste es möglich sein, den 4-Bit-Bus zu
verwenden.
In der Dokumentation der LCDproc-Software (die unter Linux für die
LCD-Ansteuerung zuständig ist) finde ich den Hinweis, dass auch
der
4-Bit-Bus unterstützt wird, und den zugehörigen
Anschlussplan.
In der weitestgehend selbsterklärenden Config-Datei von LCDproc
stelle
ich die nötigen Optionen für mein Display ein. Ich
schließe
das Display an, und rufe auf der Kommandozeile 'LCDp' auf. Das Display
wird initialisiert, und LCDproc meldet sich auf dem Display mit einer
Begrüßung.
Hura, das war einfach.
Mit dem Setup von LinVDR aktiviere ich das LCD-Plugin. Nach dem Booten
startet VDR nicht mehr :-(
Über die Kommandozeile rufe ich Setup auf, und deaktiviere das
Plugin. Nun läuft der VDR wieder. Ich wiederhole das ganze mit dem
gleichen Ergebnis. Durch googeln finde ich heraus, dass vor dem Start
von
VDR der LCD-Dämon LCDp gestartet werden muss. Ich suche und
finde
die Startskripte von Linux (/etc/init.d/...), und hänge hier den
Aufruf
von LCDp an. Nun geht gar nichts mehr. Nach den Booten sehe ich die
Ausgaben
des LCDp-Dämonen in der 1. Linux-Konsole. Auf die Tastatur
reagiert
er nicht, ich kann auch nicht mehr auf eine andere Konsole umschalten,
um die Änderungen in der Boot-Datei rückgängig zu
machen.
Über das Konsolenprogramm Putty greife ich von einem anderen
Rechner
im LAN auf den VDR zu, und ändere die Bootdatei (Hoch lebe die
Netzwerkfähigkeit
von Linux!). In der Konfig-Datei für LCDproc finde ich eine
Einstellung,
mit der man entscheidet, ob LCDp im Vordergrund oder im Hintergrund
arbeiten
soll. Ich ändere das auf Hintergrund, trage LCDp wieder in die
Bootdatei
ein, aktiviere mit Setup das LCD-Plugin des VDR, und nun funktioniert
alles.
Uff.
Die nötigen Einstellungen sind
hier noch mal im Detail beschrieben.
Inbetriebnahme 6. Abend - LinVDR - Patch
MT-Patch:
Nach vielem Googeln und Lesen finde ich heraus, das es für meine
LinVDR 0.7-Distribution aktuelle Patches
von MarcTwain (nickname) gibt, die die schon compilierten
Änderungen
enthalten. Sie erfordern also keine Neucompilierung des ganzen VDR.
Von einer Konsole aus stoppe ich den VDR, dann entpacke ich das
tagesaktuelle
Patch (von Anfang Januar 2005) einfach über den installierten VDR
(entspechend der Anleitung zum Patch), und abschließend boote ich
neu. Der VDR lebt noch, und es gibt einige Neuerungen (wie z.B. das
Elchi-Patch).
Aber ich will DVDs brennen. Ich versuche mit dem Burn-Plugin eine 20
Minuten
lange Loriot-Folge auf eine DVD-RW zu brennen - es funktioniert. Die
erstellte
DVD ist mängelfrei und hat auch die von mir gewünschten
Kapitelmarken
(alle 5 Minuten).
Ich versuche das Ganze mit einem Spielfilm (4 GByte)und einm
DVD+R-Rohling.
Nun wird das Brennen doch wieder schneckenhaft langsam. Ich breche ab,
und brenne das erstellte ISO-File mit direkt von der Kommandozeile aus.
Die so entstandene DVD läuft makellos. Sie hat ein Menüe mit
den EPG-Daten des Films, alle 5 Minuten eine Kapitelmarke und ist auch
absolut Lippensynchron.
Nach einem Reboot brenne ich zwei weitere DVDs (auf DVD-RW sowie auf
DVD+R) problemlos. Eine DVD enthält 1 Film, und die andere 2
Filme.
Die DVDs laufen einwandfrei es gibt weder Probleme mit 16:9 noch mit
DolbyDigital.
Ich versuche einen weiteren Film auf DVD zu brennen, der aber wegen
Überlänge auch requantisiert (geschrumpft) werden muss.
Dabei stürzt der HTPC ab - was vorher noch nie passier war.
Der Patch ist definitiv ein Fortschritt, aber das Brennen funktioniert
noch nicht sicher.
Das MarcTwain-Patch vom 28.01.2005 beseitigte dann die meisten Probleme, nun ließen sich DVDs auch direkt aus dem VDR heraus mit der Fernbedienung brennen.
Wer mehr will, muss sich die Finger schmutzig machen. Für
alle weiteren Schritte sollte der DOS-Veteran unbedingt den MidnightCommander
installieren, damit die Navigation auf der Platte und das Editieren von
Files einfach bleibt. Dabei hilft das Setup von LinVDR.
Die Benutzung einer anderen Fernbedienung mit dem LIRC-Interface ist
möglich und funktioniert nach dem (etwas
gewöhnungsbedürftigem)
Anlernen der LIRC-Software problemlos.
Der Betrieb eines LCD-Displays geht auch, ist aber katastrophal
schlecht
dokumentiert.
Das Brennen von DVDs im VDR nur mit Hilfe der Fernbedienung steckt
noch im Alpha-Stadium. Es ist dafür unbedingt ein aktuelles Patch
von MarcTwain über das LinVDR 0.7 zu installieren. Als
stabil
empfinde ich das MT-Patch vom 28.01.2005. Mit dem läuft
mein
VDR bis heute.
Sicherlich gibt es neuere Patches mit neuen Features und neuen
Problemen
(wie das immer so ist), aber ich will meiner Frau nicht zumuten, dass
sich
die Menues des VDR drei mal die Woche verändern.
Alles in allem ist der VDR ein erstaunliches Stück Software.
Während Linux-Freaks sicherlich kein Problem haben werden sich
einen VDR mit allen neuen Patches zusammenzustellen, sollten
Linux-Neulinge
eine der fertigen bootfähigen Installations-CDs benutzen, wie sie
als LinVDR0.7 oder ctVDR verfügbar sind.
Wichtig ist die Verbesserung der Dokumentation - insbesondere für
die Plugins. Viel Dokumentation existiert nicht, und was existiert
bezieht
sich häufig auf ältere VDR-Versionen.
VDR besteht aus einem Grundpaket, das sich um viele Zusatzpakete (Plugins u.ä.) erweitern lässt. Der klassische Weg, einen eigenen VDR mit den gewünschten Plugins zu erstellen, wäre sich die Quelltexte herunterzuladen und alles zu Compilieren. Für den Linux-Anfänger, der ja eigentlich nur TV schauen will, ist das etwas zu viel verlangt. Deshalb haben einige Gurus einem diese Arbeit schon abgenommen. Sie erstellen Patches.
Die Idee eines Patches ist folgende. Wenn auf zwei VDRs die selbe Grundsoftware läuft (z.B. LinVDR 0.7), und auf einem ein zusätzliches Softwarepaket installiert wird, dann werden durch die Installation viele neue Files neu erstellt und einige alte Files verändert. Wenn man all diese neuen und geänderten Files auf den anderen VDR kopiert, dann hat man auf diesem anderen VDR damit automatisch auch das Softwarepaket installiert.
Einige fleißige Leute, die unter LinVDR0.7 arbeiten
compilieren
und installieren aktuelle Softwarepakete auf ihren VDRs und packen dann
alle neuen und geänderten Files in ein TAR-Archiv zusammen. Dieses
TAR Archiv lädt man sich aus dem Internet. Das kann man auch mit
seinem
Windows-PC machen, wenn man danach das TAR Archiv auf den VDR kopiert
(z.B.
in ein von Samba freigegebenes Verzeichnis wie /pub/export). Nun
muss
man das TAR Archiv noch entpacken. Es kann dabei Probleme geben, wenn
man
Dateien überschreiben will, die vom VDR gerade benutzt werden.
Deshalb
sollte man die VDR-Software anhalten. Das erfolgt mit:
/etc/init.d/runvdr stop
Nun kann man entpacken. Endet der Name des Archivs auf *.TGZ, dann
lautet
der Befehl dazu:
tar xfvz Filename.tgz -C/
Endet der Name des Archivs auf *.TAR.BZ2, dann lautet der Befehl
dagegen:
tar xfvj Filename.tar.bz2 -C/
Unter Linux muss man dabei Groß- und Kleinschreibung
beachten!
Das gilt besonders für die Schreibweise von Pfad, Filename und
seine
Extensionen. Ein Filename.TAR ist nicht filename.tar
und
auch nicht FILENAME.TAR. Damit das Entpackprogramm des File
auch
finden kann, muss man entweder den Filenamen mit davor
angehangenem
Pfad (z.B. /pub/export/Filename...) verwenden, oder man wechselt vorher
in das Directory mit dem TAR-Archiv. Die Optionen xfvz bzw. xfvj
sagen dem TAR-Programm, wie das Archiv komprimiert wurde, und dass es
das
Archiv entpacken soll. Der Anhang -C/ sagt dem TAR-Programm,
dass
alle Pfadangaben im Archiv relativ zur Wurzel der "Festplatte" zu
verstehen
sind.
Es werden nun alle im Archiv enthaltenen Dateien entpackt und in die
richtigen Directories geschrieben.
Abschließend sind noch folgende drei Befehle auszuführen
depmod -ae
ldconfig
reboot
Nun starte der VDR neu, und benutzt die modifizierte Software. Beim Erstellen der TAR-Archive kommt es immer mal wieder zu kleineren Fehlern, die nachträglich von Hand zu beheben sind. Wenn das nötig ist, dann findet man entsprechende Hinweise aud der Downloadseite des TAR-Archives oder im Forum von VDR-Portal. Sind in diesem Zusammenhang Text-Files zu editieren, dann sollte man auf keinen Fall versuchen, die Datei mit einem Windows-Programm (z.B. nach Verschieben in ein Samba-Verzeichnis) zu editieren. Windows verwendet anderen Zeilenwechsel-Codes als Linux und macht die Dateien deshalb unbrauchbar. Man sollte die Änderungen unter Linux (z.B. mit dem Midnight-Commander) erledigen.
Ein Problem der Patches ist, das sie allgemein schlecht dokumentiert sind. Wer einen Patch erstellt, fasst damit oft dutzende von kleinen Softwarepaketen zuammen. Die Bedienung all dieser Pakete findet sich dann auf den Homepages der Einzelpakete oder im VDR-Wiki. Vom Patch-Ersteller wäre das zuviel verlangt. Sie haben aber auf ihrer Hompage immer die Information darüber, welche Software im Paket gebündelt wurde.
Das plain-vanilla LinVDR 0.7 (vom 07.12.2004) basiert auf dem Linux
Kernel 2.6.9 und VDR Version 1.3.17 mit einigen Plug-ins.
Die wichtigsten Patches für LinVDR 0.7 waren im März 2006
Wärmeentwicklung
Der VDR wird durch 2 Sat-Kabel mit Programmen versorgt. Die beiden
Budget-Karten "teilen" sich einen LNB (loop through).
Die Speisung von LNB und LNB-Switch erfolgt über ein separates
Steckernetzteil am Switch. Zwar könnten sie auch von einer
Sat-Karte
ferngespeist werden, allerdings fallen dabei auf der speisenden
Sat-Karte
einige zusätzliche Watt Hitze an, die mein Kühlproblem
verschärfen
würden. Mit LNB-Speisung durch die DVB-Karten liegt die Temperatur
im Gehäuse zwischen den Karten über 50°C und an der
Gehäuseaußenseite
über und hinter den Karten bei 40°C. Mit Fremdspeisung sinkt
die
Temperatur an der Gehäuseaußenseite auf 33°C.
(DVB-Karten im TT-Design wie Nexus und Nove sind berüchtigt
dafür,
das der LNBP-Chip ausfällt. Dieser Chip speist den LNB (und den
Switch,
wenn vorhanden) und ist einer hohen Strombelastung auf dauer oft nicht
gewachsen. Auch aus diesem Grunde sollte man den Switch nicht durch die
DVB-Karte speisen.)
Zur Verbesserung der Ventilation habe ich das Slotblech einer
Budget-Karte
und der Nexus mit 4-mm-Löchern perforiert. Der Effekt ist
allerdings
nicht sehr groß. Dagegen ist es sehr wirkungsvoll, die mittlere
Sat-Karte
auszubauen, und ihr Slotblech wegzulassen. Der verbesserte Luftstrom
(zusammen
mit ca. 10W weniger Hitzeentwicklung) führen zu einer fast
10°C
geringeren Temperatur im VDR und ca. 5°C weniger auf seiner
Gehäuseaußenseite.
Damit bin ich im unkritischen Bereich.
Ich erwäge, mich dauerhaft auf nur 2 Sat-Karten zu
beschränken.
Geräuschentwicklung
Unzufrieden war ich noch mit der Geräuschentwicklung. Im VDR
rotieren
neben der HD noch 2 temperaturgeregelte 80-mm-Lüfter (1x CPU, 1x
Gehäuse)
und ein mit 7V-betriebener 65-mm-Verax-Lüfter (Netzteil). Beim
Fernsehen
fällt das gar nicht auf, aber wenn ein Timer etwas aufnahm,
während
man z.B. ein Buch las, störte vor allem das Brummen der
Festplatte.
Die serienmäßige Entkopplung der Festplatte vom Gehäuse
ist nicht ideal.
Die Gummibuchsen im Laufwerkskäfig des Gehäuses, die die
HD-Geräusche unterdrücken sollen, haben sich als nicht
effektiv
erwiesen. Ich habe den Käfig entfernt, und die Festplatte an
dieser
Stelle an Gummihalterungen frei aufgehängt. Das brachte den
entscheidenden
Durchbruch in der Geräuschunterdrückung.
Der 80-mm-Gehäuselüfter (Arctic-Cooling TC1) wird mit nur 7 V betrieben, um seine Drehzahl in Grenzen zu halten. Um dabei ein sicheres Anlaufen zu garantieren, musste ich allerdings parallel zum Temperaturfühler des Lüfters (TTC123) einen 10-kOhm-Widerstand löten.
Wenn man nur TV-sieht, dann ist die Festplatte nach dem Booten
eigentlich
überflüssig, und könnte abgeschaltet werden. Allerdings
schreibt der VDR kontinuierlich Videotextdaten und EPG-Daten in ein
Verzeichnis
der Festplatte, die deshalb nie abschalten kann. Es existieren
Anleitungen,
wie man diese Daten in eine RAM-Disk auslagert, um Zugriffe auf
die
HD zu unterbinden. Mir gelang es zwar die RAM-Disk entsprechend
einzurichten,
und die entsprechenden Verzeichnisse in die RAM-Disk zu verlagern,
allerdings
schaltet die Festplatte trotzdem nicht ab. Ich weiß noch
nicht,
was ich da falsch mache.
was würde ich heute anders machen?
Ich würde als Mainboard ein passiv gekühltes EPIA-Board
(600..800
MHz) verwenden, und darauf achten, das ein ultraleises (passives?)
Netzteil
im Gehäuse Platz findet.
Ein EPIA-PD6000E-Mainboard mit zwei DVB-S-Karten und einer 3,5-Zoll-Festplatte begnügt sich mit maximal 35W primär (bzw. 50W aus der Steckdose). Ein einzelner mit 1500rpm (also sehr langsam) drehender 80-mm-Netzteil-Lüfter wäre in der Lage, den VDR ausreichend zu kühlen.
Wenn die Industrie mal bezahlbare 160-GByte-Festplatten in 2,5-Zoll-Bauform auf den Markt bringt, wären sie das i-Tüpfelchen für einen Quiet-VDR mit weniger als 30W sekundärer Leistungsaufnahme (und 40W aus dem Netz).