Nach über einem Jahr problemlosem Betrieb traten bei beinem 1. VDR zwei Probleme auf:
1.
Der Onboard-LAN-Anschluss des Asus-Mainboards fiel aus. Deshalb
musste ich eine PCI-Netzwerkkarte in den mittlere PCI-Slot
einsetzen.
Das verminderte den Luftstrom um die DVB-Karten. Da das Mainboard erst
etwas älter als ein Jahr war, beschloss ich es zu
reklamieren.
2.
Einige Aufzeichnungen waren "unsauber". Es gab hin und wieder Artefakte
im Bild, die auf eine kurze Unterbrechung des DVB-Datenstromes bei der
Aufzeichnung hindeuteten. Da das aber nie im Live-Bild auftrat, und
auch
nicht alle Aufzeichnungen betroffen waren, verdächtigte ich
zunächst
die Budget-DVB-S-Karte, die ja ausschließlich für
Aufzeichnungen,
und nicht zum Live-TV-Sehen verwendet wird. Ich vermutete ein zu
geringen
Pegel in dem Sat-Kabel der Budget-Karte oder ein Problem mit der Karte
selbst. Doch weder ein Wechsel der Karte noch ein Tausch der Sat-Kabel
(zwischen Budget- und FF-Karte) brachte eine deutliche Änderung.
Die Artefakte könnten auch viele andere Ursachen haben:
Da ich eine Neuinstallation plante, mussten alle wichtigen Daten des VDR gesichert werden. Die auf dem VDR aufgezeichneten TV-Sendungen auf meinen Debian-Server zu kopieren, nahm eine ganze Nacht in Anspruch (100 MBit-LAN). Dann mussten auch noch viele Files gerettet werden, die die Feineinstellung des VDR enthielten:
Zwei Nachteile und drei Risiken nahm ich bewusst in
Kauf:
|
In wenigen Minuten war der Duron/Asus-VDR auseinandergenommen
und ich
implantierte das MSI-Intel-Gespann mit der neuen Festplatte. Die
PCI-Slots
bestückte ich mit einer antiken Elsa-Winner-1000-Grafik-Karte,
einer
Netztwerkkarte und einer FF-DVB-S-Karte. Komplett aufgebaut betrug die Leistungsaufnahme aus dem Stromnetz nun geradeeinmal 42W. Ein mit 2 DVB-Karten ausgerüsteter VDR würde also deutlich unter 50W benötigen. Das sind nur ca. 2/3 der Stromaufnahme des Duron/Asus-Gespanns. Da ich keinen Platz für einen 80-mm-Gehäuselüfter habe, ist das auch ganz gut so. Da es ohnehin Abend wurde, trug ich den Neugeborenen in's Wohnzimmer, schloss ihn an Netzwerk Sat-Kabel, TV und HiFi-Anlage an. Ich kopierte via LAN die zuvor vom alten VDR geretteten Konfigurations-Dateien auf den neuen VDR und bootete neu. Danach stimmten die Senderlisten und meine IR-Fernbedienung war wieder einsetzbar. |
Doch nun kommt erst noch der wichtigste Test: Kann VDR das Board timergesteuert ein- und aussschalten?
Ich schaltete ihn ein, programmierte eine Aufnahme und schaltete ihn
wieder ab. Und siehe da, der VDR schaltete sich korrekt ein, nahm die
programmierte
Sendung auf, und schaltete sich wieder ab. Prima!
Nun kann ich siegessicher an die Feinarbeit gehen.
Aller Anfang ist leicht
Ausgangspunkt der Softwareinsallation war die Installations-CD von
LinVDR 0.7. Die hatte ich als ISO-File von der LinVDR-Homepage
heruntergeladen
und auf CD gebrannt. Mit dieser bootfähigen CD hatte ich den VDR
installiert.
Das Ergebnis ist ein so genannter plain-Vanilla LinVDR 0.7 - das
lauffähige
Grundgerüst vom Ende 2004.
Über das Setup lassen sich die Installationsquellen des
Linux-Systems
aktualisieren, und der Midnight-Commander installieren.
Ebendso lassen sich hier alle Netzwerkeinstellungen vornehmen, um den
VDR in das Haus-Netzwerk einzubinden.
Im Setup habe ich auch den Samba-Server installiert, um problemlos
Dateien vom Windows-PC auf den VDR kopieren zu können. Das
ist
nötig, um z.B. die Sicherheitskopien der aus dem alten VDR
stammenden
Konfigurationsdateien in den neuen VDR zurückzuspielen, oder um
aus
dem Internet gesaugte Patches
zum VDR zu kopieren. (Wenn man lieber mit dem vertrauten Windows-System
saugt.)
Patch, die Erste
Im weiteren folgte ich der Anleitung von
http://www.vdr-portal.de/board/thread.php?threadid=41445&sid=
wobei ich aber vor dem Entpacken mit tar jedesmal den VDR anhielt
(/etc/init.d/runvdr
stop)
Ich verzichtete aber auf die Installation von conf-tarandor... , da
ich keine Ahnung hatte, was das sein sollte, und ich wähle beim
Cody-Patch
die aktuellere Version 1.13.44.
Danach lief der VDR, allerdings hatte ich kein Menue zur Bedienung.
Den Fehler (ein fehlender Ordner mit 2 Files) fand ich recht schnell.
Später
fand ich heraus, dass das Problem ist auch hier beschrieben wird:
http://www.vdr-portal.de/board/thread.php?threadid=47095
http://www.vdr-portal.de/board/thread.php?postid=437186#post437186
Der VDR lief perfekt, aber die LAN-Bedienung über das Webinterface (VDRAdmin) zeigte zwei schwere Probleme:
Patch, die Zweite
Also zurück ans Reissbrett. Neuinstallation der Software!
Ich fing wieder mit plain-vanilla LinVDR 0.7 an, und folgte der
Anleitung
http://www.vdr-portal.de/board/thread.php?threadid=41445&sid=
diesmal ganz genau. Ich installierte conf-tarandor und wählte
den cody-Patch 1.13.42.
Nun funktionierte auch VDRAdmin. Ein Problem blieb aber: erstelle
ich
über VDRAdmin einen neuen Autotimer, so wird dieser zwar
angenommen,
danach ist VDRAdmin aber bis zum Neustart des VDR nicht mehr
erreichbar.
Es stellte sich heraus, dass VDRAdmin versuchte bei jedem Setzen eines
Autotimers eine Email zu senden, wegen nicht eingetragener
Email-Konfiguration
(Adresse u.a.) aber abstürzte. Ein Abschalten der Email-Funktion
hätte
genügt, aber ich installierte gleich die neue VDRAdmin-Version
3.4.3,
die dieses Problem auch behob.
Nun war es zeit, die überflüssige Grafikkarte zu entfernen, und in den dadurch frei gewordenen PCI-Slot eine DVB-S-Budget-Karte einzusetzen. Da kam die Ernüchterung: Das Board weigerte sich, ohne Grafikkarte zu booten! Es blieb mir nichts weiter übrig, als die AGP-Grafikkarte aus meinen Werkstatt-PC in den VDR zu transplantieren. Diese Elsa Erazor II sitzt nun im VDR und erfüllt dort nur folgende absolut überflüssige Funktionen:
Mögliche Lösungen:
Der neue VDR läuft stabil. Dabei ist seine Hitzeentwicklung und
damit auch seine Geräuschentwicklung noch einmal deutlich geringer
als beim ersten VDR (trotz
Grafikkarte).
Auch wenn ich das reparierte Mainboard eines Tages zurückbekommen
sollte, werde ich warscheinlich den neuen VDR weiternutzen.