Musikquelle
Lautsprecher
Verstärker
Kabel
Meine Suche nach einem Auto mit
MP3-Fähigkeit
drive+play in der Praxis
MDI-Rant
Bussysteme in modernen Fahrzeugen
HiFi im Auto - geht das überhaupt? Eigentlich nicht, aber man
kann
versuchen dem Ideal so nahe wie möglich zu kommen.
Der Single kann sich jederzeit in sein Wohnzimmer setzen und seine
Musik über die dortige HiFi-Anlage hören. Ist man aber erst
einmal
verheiratet und hat vielleicht auch noch Kinder, dann sind die
Gelegenheiten
zum HiFi-Genuss im heimischen Wohnzimmer rar.
Umso wichtiger wird die Musikausstattung des Autos, in dem man ja
(je
nach Länge des Arbeitsweges) eine erhebliche Zeit verbringt. Die
Anforderungen
sind hier natürlich geringer. Das Auto ist kein idealer
Hörraum,
man sitzt nicht mittig zwischen den Lautsprechern, ständig
stören
(hoffentlich ;-)) Fahrtgeräusche, und man konzentriert sich
(hoffentlich)
eher auf den Straßenverkehr, als auf die Musik.
Natürlich braucht man im Auto ein FM-Radio (zukünftig vielleicht DAB). Die Qualität der Radiomusik ist zwar nicht die beste, aber der Verkehrsfunk ist ein absolutes Muss.
Als Musikkonserven kommt vieles in Betracht: CD, MD, Kassette, MP3. Aufgrund der ohnehin begrenzten Qualitäten des "Hörraumes" muss es nicht CD-Qualität sein. Wer aber viel unterwegs ist und einen breitgefächerten Musikgeschmack hat, wird mit den herkömmlichen Medien (CD, MD, Kassette) bald Platzprobleme bekommen. Ich hatte früher nahezu jede Ablage im Auto mit MD-Päckchen belegt.
Das Wechseln einer CD bei Autobahngeschwindigkeit ist unverantwortlich. MDs lassen sich einfacher wechseln, aber auch hier ist der Wechsel nicht ungefährlich. CD- und MD-Wechsler sind eine gute Idee, fassen aber viel zu wenig CDs oder MDs. Aus all diesen Gründen ist das Auto der ideale Ort, um einen MP3-Player einzusetzen.
MP3
Die perfekte Lösung ist eine MP3-Jukebox mit einer Festplatte.
So kann man immer seine gesamte Musiksammlung mit sich führen, und
muss sich nicht erst vor der Fahrt sein Musikprogramm
zusammenstellen.
Leider stellt sich die Industrie hier dumm. Die großen Hersteller
bieten keine brauchbare Lösung an.
Dension DH-100ix
Die technisch beste Umsetzung des Problems kam bisher aus Ungarn von
der Firma Dension. Das Dension DH-100ix
ist
ein Autoradio für den normalen DIN-ISO-Schacht, das anstelle
eines CD-Players einen Schacht für den hauseigenen MP3-Player
DMP3-C enthält. Dieser Player
enthält
eine Notebook-Festplatte mit FAT-32-Dateisystem, und er lässt
sich mit einem USB-Kabel als externe Festplatte an jeden PC
anschließen.
Durch die Verwendung normaler Festplattenstandards kann die Festplatte
am
PC mit MP3-Musik befüllt werden, ohne dass dafür eine
Spezialsoftware
nötig wäre. Der Datenaustausch funktioniert deshalb auch
unter
Linux oder Mac-OS. Ist die Festplatte zu klein, kann man sie
gegen
eine größere aus dem nächstbesten Computerladen
austauschen.
Das Gerät besitzt ein großes Grafikdisplay (176 x 64 Pixel),
auf dem man komfortabel durch die hunderten
MP3-CDs
navigieren kann, und das bei der Wiedergabe die
ID3-Informationen
der
Files
(Titel,
Artist, Album, Tracknummer...)
anzeigt. Welche Informationen wie und wo auf dem Display angezeigt
werden,
das kann man nach eigenem Geschmack frei festlegen - allerdings mit
einer
Windows-Software.
Leider hatte Dension immer mit Qualitätsproblemen zu kämpfen.
Es gab diverse Fehlermeldungen in Foren, und der FM-Tuner war auch
keine
Glanzleistung. Der deutsche Anbieter hat den Vertrieb eingestellt, und
auch auf der Dension-Homepage findet man das Gerät nicht mehr.
Einen
gleichwertigen Ersatz gibt es bisher nicht. Deshalb behalte ich mein
auf
80 GByte aufgerüstetes Gerät, solange es geht.
iPod
Momentan ist es Mode, Autoradios via Adapter (z.B. ice>link von
Dension) mit einem iPod zu verbinden.
Das ist auch keine schlechte Lösung. Der iPod wird normalerweise
vom Radio als CD-Wechsler oder MD-Wechsler betrieben. Folglich zeigt
das Radio im Display
auch nur "CD01".."CD99" (oder ähnlich) an. Radios mit CD-Text
zeigen manchmal ID3-Tags (Titel, Interpret) des gerade laufenden
Titels an.
Eine brauchbare Navigation
durch die Files des iPod ist mit dem Radiodisplay damit nicht
möglich, dazu benötigt man das Display des iPods, der an
einer Halterung im Blickfeld des Fahrers befestigt sein muss. Da der
für diesen Einsatz nicht konzipiert wurde, ist das Display
entweder am Tag zu dunkel oder in der Nacht zu hell ... Auch
können die Temperaturen in einem geparkten Auto im Sommer so weit
ansteigen und im Winter so tief fallen, dass sie jenseits jeglicher
Apple-Vorgaben für den iPod liegen. Schäden am iPod sind da
nicht auszuschließen. Immerhin
funktioniert dieses Verfahren wenigstens einigermaßen.
Ein an exponierter Stelle (an einer Halterung am Armaturenbrett)
montierter iPod ist natürlich
hochgradig diebstahlsgefährdet, so dass man ihn
regelmäßig aus der Halterung herausnehmen und vor der
nächsten Fahrt wieder einstecken muss. Wie lange mag der
iPod-Steckverbinder das überleben?
iPod
+
"drive+play"
Harman Kardon bietet mit dem "drive+play" einen iPod-Adapter an (ab ca.
150 Euro), der einen anderen Ansatz verfolgt. Man verzichtet auf die
Bedienung mit dem Multifunktionslenkrad und liefert stattdessen einen
Controller (Drehknopf mit Tasten) mit, mit dem sich der iPod intuitiv
bedienen lässt. Den kann man z.B. zwischen Schalthebel und
Handbremshebel montieren. Der Clou ist aber ein separates Display, das
sich an beliebiger Stelle (z.B. auf dem Armaturenbrett) montieren
lässt. Dadurch kann der iPod versteckt (z.B. im
Handschuhfach) untergebracht werden, und es stehen trotzdem immer alle
nötigen Informationen im Display zur Verfügung.
Ein Dieb mag zwar erkennen, das ein Auto mit "drive+play"
ausgerüstet ist, ob sich aber im Handschuhfach (oder sonst
irgendwo im Auto) momentan auch der iPod befindet, ist von außen
nicht zu beurteilen. Da scheut man dann das Risiko eines Einbruchs eher.
Um "drive+play" zu nutzen, sollte ein Line-In (Aux) Anschluss am
Autoradio vorhanden sein. Im Notfall kann die Einspeisung auch
über die Antenne erfolgen.
Meine praktischen Erfahrungen mit
drive+play fasse ich hier zusammen.
Volvo Juke-Box
Volvo verkauft für seine Fahrzeuge
der oberen Mittelklasse und
Oberklasse eine "elektronische Jukebox". Das ist eine 20 GB Festplatte
in einem Plastikgehäuse, das widerum in ein
CD-Wechsler-ähnliches
Gerät im Kofferraum gesteckt wird. Das Gerät wird auch wie
ein
CD-Wechsler verwaltet, und zeigt am kleinen Radiodisplay lediglich die
CD-Nummer und die Track-Nummer an. Um die Navigation durch das
Musikarchiv
überhaupt zu ermöglichen, setzt Volvo auf eine Sprachausgabe.
Eine Stimme liest die einzelnen Kategorien, Interpreten, Alben, Titel
oder
Titellisten vor. Das sieht für mich noch nach einer Notlösung
aus.
An den Modellen der unteren Mittelklasse (z.B. S40) die über ein
großes grafisches Display verfügen, kann man die Jukebox gar
nicht anschließen.
Nach Auskunft von Volvo kann die Festplatte nicht einfach gewechselt
werden, und es ist spezielle Windows-Software nötig, um die Musik
via USB2.0 auf die Festplatte zu kopieren. Volvo behauptet, dass die 20
GByte für 400..500 CDs ausreichend sein. Bei guter
MP3-Qualität
(192 kBps) sind es aber eher 250 CDs.
Volvo verlangt heute (Sommer 2006) für die 20-GByte-Jukebox mehr
Geld, als ich vor 2 Jahren bei Dension für
das ganze Autoradio mit 40-GByte-MP3-Player bezahlte.
MP3-CD-Player
Eine CD fasst ca. 10 Audio-CDs als MP3. Ein dafür geeignetes
Autoradio mit MP3-CD-Player gibt es inzwischen für kleines
Geld.
MP3-DVD-Player
Auf eine DVD passen etwa 60 Audio-CDs. Damit kann man schon etwas
anfangen.
Leider sind die meisten Autoradios mit DVD-Player auch gleich noch mit
diversen Video-Funktionen ausgerüstet, was den Gerätepreis in
gigantische Dimensionen treibt.
Ein DVD-Autoradio ohne Video-Schnick-Schnack, aber mit großem
Grafik-Display zum moderaten Preis könnte mich noch begeistern.
FM-Transmitter
Jeder MP3-Player lässt sich mit einem FM-Transmitter in einen
FM-Radiosender verwandeln. Dabei ist die Leistung der zugelassenen
FM-Transmitter
so klein bemessen, dass sie von Radios in anderen Autos kaum noch
empfangen
werden. Die Qualität der auf dem Umweg über die Radiowellen
in
das Car-Sound-System übertragenen Musik bleibt aber meist auf der
Strecke. Mit leisem Summen, Zirpen und Rauschen muss man bei
vielen
Geräten rechnen, und auch der beste FM-Transmitter kommt nicht an
der Tatsache vorbei, dass die Musikqualität durch Modulation und
Demodulation
schlechter werden muss.
Außerdem gibt es ja noch reguläre Radiosender. Auf Reisen
kommt es nun vor, dass man in das Sendegebiet einer Radiostation
einfährt,
die die gleiche Frequenz benutzt wie der eigene Transmitter. Die
dadurch
auftretenden Störungen kann man nur umgehen, wenn man Transmitter
und Radio auf eine andere Frequenz umstellt. Auf der Autobahn bei 160
km/h
würde ich aber nicht nach einer alternativen freien Frequenz
suchen
wollen. Einige Transmitter können einige Frequenzen (meist 3) fest
abspeichern, aber keiner kann garantieren, dass am Reiseort eine der
voreingestellten
Frequenzen frei ist.
Der MP3-Player benötigt natürlich auch Strom. Manche
Transmitter
können "Standard"-Player wie den I-Pod speisen.
Auf staugefährdeten Autobahnen ist Verkehrsfunk
unerlässlich.
Wer sein Radio aber auf seinen FM-Transmitter abgestimmt hat,
empfängt
keinen Verkehrsfunk mehr.
Alles in allem bleibt der FM-Transmitter nur eine Krücke.
Standboxen passen nun mal nicht in's Auto. Wer trotzdem einen soliden Bass haben will, muss einen Subwoofer im Kofferraum installieren (Da ist der dann auch schön dicht am Verstärker.) Dieser sollte aber nur Frequenzen abstrahlen, die der Mensch nicht mehr orten kann. Im Idealfall sind das nur Frequenzen unter 70 Hz.
Alle höheren Frequenzen müssen möglichst von zwei
Schallquellen
(eine rechts und eine links) vor dem Fahrer abgestrahlt werden.
Für
die höchsten Frequenzen findet man im Idealfall Hochtöner-Einbauöffnungen
in
den
A-Säulen
des
Autos oder an der Oberseite des
Armaturenbrettes.
Die A-Säulen sind ideal, da die hier eingebauten Hochtöner
den
Fahrer direkt anvisieren. Allerdings passen nur kleine Lautsprecher in
die kleinen Einbauöffnungen, die nur Frequenzen oberhalb von 2 kHz
abstrahlen können. Sie haben oft schon eingebaute Hochpassfilter,
die sie vor
niedrigeren Frequenzen schützen.
Etwas größer (Durchmesser ca. 10cm) sind
Einbauöffnungen
auf dem Armaturenbrett. Dort eingebaute Lautsprecher strahlen gegen die
Frontscheibe, von wo aus der Schall zum Fahrer reflektiert wird. Das
ist
nicht ideal, aber oft akzeptabel, solange die Einbauöffnungen
wirklich
symmetrisch angeordnet sind. Hier lassen sich auch Koaxiale
Lautsprecher
einbauen, die schon ab wenigen hundert Herz arbeiten, was für den
homogenen Stereoklang von Vorteil ist.
Zwischen dem Subwoofer (im Kofferraum) und dem Hochtöner
(seitlich vor dem Fahrer) klafft aber noch ein
Frequenzloch.
Dieses zu füllen ist die Aufgabe von Lautsprechern in den
Vordertürpanelen.
Hier setzt man meist Kickwoofer ein, die im Idealfall 16 cm
Durchmesser
haben (in der Realität aber oft nur 12,5 cm).
Das ergibt nun zusammen 5 Lautsprecher.
( 2 Hochtöner, 2 Kickbässe, 1 Subwoofer)
Sind die Hochtöner 10-cm-Systeme im Armaturenbrett, dann sollten
alle Lautsprecher am besten von separaten Verstärkerkanälen
versorgt
werden. Man braucht 5 Verstärkerkanäle.
Sind die Hochtöner aber kleinere Systeme (max. 5 cm Durchmesser),
dann können sie sich mit den Kickbässen je einen Kanal
teilen.
Man braucht 3 Verstärkerkanäle.
Was ist mit Lautsprechern in den Hintertüren oder in der Hutablage?
Ich sitze vorn. Weitere Lautsprecher, die von hinten strahlen,
können das Stereoklangbild nur verschlechtern. Deshalb lehne ich
solche Zusatzlautsprecher ab.
Subwoofer
Der Subwoofer sorgt für das Bassfundament des Klangs, und ist
für einen ausgewogenen Sound eigentlich unerlässlich. Er
benötigt allerdings zwei Dinge: Platz und Verstärkerleistung.
Während sich die Frontlautsprecher notfalls noch vom Autoradio
speisen lassen, benötigt der Subwoofer seinen eigenen
Leistungsverstärker. Das erfordert einen großen
Verkabelungsaufwand, und nicht zuletzt muss für den
Verstärker ein geeigneter dauerhafter Einbauort gefunden werden,
der den Kofferraum des Autos nicht deutlich verringert. Oft finden sich
unter der Kofferraumabdeckung Ablagebuchten für Werkzeug,
Warndreieck u.ä. Die bieten oft ausreichend Platz für den
Verstärker, aber keine Luftzirkulation für dessen
Kühlung. Ein effektiver Digitalverstärker eignet sich deshalb
besonders für diesen versteckten Einbau.
Einen guten Klang bieten nur Gehäusesubwoofer
(Free-Air-Subwoofer machen Bums aber keinen Klang). Je
größer das Gehäusevolumen, desto tiefer die
mögliche Grenzfrequenz des Subwoofers. Man kann versuchen, ein
Glasfaser-Gehäuse in eine Seite des Kofferraums "einzuformen".
Dabei gehen Ablagefächer an dieser Seite verloren, aber man hat
einen dauerhafte Einbaulösung, die praxistauglich ist. Das damit
erzielbare Gehäusevolumen ist aber begrenzt, und die Herstellung
ist nur etwas für GFK-Spezialisten.
Alternativ kann man ein stabiles Holzgehäuse für wenige
Euro selbst "zimmern", das perfekt hinter die Rücksitze passt. Das
steht dann im Kofferraum, und stört dort nur, wenn mal etwas
Größeres zu transportieren ist. Dann muss der Subwoofer
leicht auszubauen sein. Ist er einfach in den Kofferraum gestellt, und
mit Schraubklemmen am Lautsprecherkabel angeschlossen, dann ist das der
Fall. Wichtig ist dabei, dass das Subwoofer-Gehäuse an den
Rücksitzen anliegt, und sein Gewicht in Grenzen bleibt (< 10
kg). Ansonsten stellt es im Falle eines Unfalls ein nicht
kalkulierbares Risiko dar.
Ein paar Beispiele für
Front-Lautsprecher ab Werk:
Man kann den Verstärker des Autoradios benutzen, oder einen
externen
Verstärker verwenden:
Autoradio
Viele Autoradios haben heutzutage integrierte 4-Kanal-Verstärker.
Dabei handelt es sich um hochintegrierte Lösungen, meist wird ein
einziger Schaltkreis verwendet. Die zur Verfügung stehende
Ausgangsleistung
ist allerdings begrenzt. Da im Autoradio kein Platz für einen
Transverter
zur Betriebsspannungserhöhung ist, stehen dem Verstärker nur
die maximal 14V Bordspannung zur Verfügung. Davon können auf
Grund von Spannungsabfällen maximal 12V genutzt werden. Der
Verstärker
kann also maximal Musik mit 12V p-p erzeugen. Das entspricht
geradeeinmal
einer Wechselspannung von 4,25VAC. An einem 4 Ohm-Lautsprecher ergibt
das
eine maximale Spitzenleistung von nur 4,5W. In Brückenschaltung
ließen
sich maximal 18W erreichen, dabei halbiert sich aber die Zahl der
verfügbaren
Verstärkerkanäle. Die Herstellerangaben von z.B. 4x50W sind
also
mit größter Skepsis zu betrachten.
Für eine einfache Musikberieselung reicht das. Aber sobald man
etwas mehr möchte (z.B. eine gute Basswiedergabe) kommt man um
einen
separaten Verstärker nicht herum.
separater Verstärker
Wenn man 5 Lautsprecher einsetzt (2 Hochtöner im Armaturenbrett
bzw. A-Säule, 2 Kick-Bässe in den Vordertürpanelen und
ein
Subwoofer im Kofferraum), benötigt man einen
5-Kanal-Verstärker
mit geeigneten Frequenzweichen. Das könnte ein Verstärker mit
einem 200W-Subwoofer-Kanal und 4 weiteren Kanälen a 50W sein.
Natürlich lassen sich auch ein 4-Kanalverstärker (4 x 50 W) und ein separater Subwooferverstärker (200W) einsetzen, allerdings verkompliziert sich dann die Verkabelung erheblich. Es müssen nicht nur Audiokabel zwischen den beiden Verstärkern eingesetzt werden, sonder obendrein müssen das 12-V-Stromversorgungskabel und das Massekabel aufgezweigt werden. Dafür sind spezielle Schraubklemmblöcke und Sicherungshalter nötig.
Frequenzweichen
Die Verstärkerkanäle teilen sich das Frequenzspektrum auf.
Die dafür zuständigen Frequenzweichen, müssen am
Verstärker
eingestellt werden.
Der Subwoofer sollte nur Frequenzen unterhalb von 70 Hz erhalten.
Höhere
Frequenzen sind für das menschliche Ohr ortbar, und dann käme
die Musik teilweise aus dem Kofferraum.
Die Übergangsfrequenz zwischen Kick-Bässen (Türpanele)
und Hochtönern (Armaturenbrett) ist von den verwendeten
Lautsprechern
abhängig.
45-Herz Überhöhung
Subwooferverstärker bieten an, Frequenzen um 45 Hz stärker
zu verstärken. Damit sollen die in diesem Frequenzbereich
liegenden
Auto-Geräusche kompensiert werden. Wer's mag.
Beim heutigen Stand der Technik und um Kühlproblemen aus dem
Weg
zu gehen, kann man digitale Verstärker benutzen. Insbesondere der
Subwooferverstärker profitiert von Digitaltechnik.
In der Regel befinden sich die Autobatterie, das Autoradio wie auch die Hoch und Mittelton-Lautsprecher im Vorderteil des Autos. Der Verstärker wird aber aus Platzgründen meist im Kofferraum eingebaut. Damit führen die Stromversorgungsleitungen (Batterie -> Verstärker), die Audioleitungen (Radio - > Verstärker) und einige Lautsprecherkabel (Verstärker -> Lautsprecher) durch das gesamte Auto.
12-V-Versorgung
Die einzig mögliche Spannungsquelle für den Verstärker
ist die 12V-Batterie. Da deren Spannung nur etwa 1/20 der
häuslichen
Netzspannung beträgt, ist der Strom durch dieses Kabel 20 mal so
groß.
Kritische Zeitgenossen mögen sagen: "Aber Wohnzimmer ist viel
größer,
ich benötige im Auto nicht so viel Leistung.". Ich halte dagegen:
"Im Auto bin ich meistens allein und kann meine Musik viel lauter
hören
ohne jemanden zu stören. Und ich tu das auch."
Der 20-fache Strom bedeutet 20-fachen Spannungsverlust und 400-fachen
Leistungsverlust im Kabel. Ein paar Watt Verlust im Kabel tun nicht
weh,
aber der Spannungsverlust kann kritisch werden. Der Verstärker
muss
die vom Kabel gelieferte Spannung intern mit einem Transverter auf eine
nutzbare Große wandeln. Bei zu kleiner Eingangsspannung klappt
das
nicht mehr richtig. Aus diesem Grunde sollte das Kabel einen geringen
Widerstand
aufweisen, was sich mit einem großen Kabelquerschnitt erreichen
lässt.
Der elektrische Widerstand des Kabels hängt von Querschnitt
(A in mm2) und Länge (l in m) des Kabels ab, und kann
wie
folgt berechnet werden:
Apropos Sicherung:
Wenn ein so kräftiges Kabel unabgesicher durch das Auto
führt,
und im Laufe der Jahre ein einer Scheuerstelle die Isolierung
abgetragen
wird, dann würde man die Autobatterie kurzschließen.
Angesichts
der Leistungsfähigkeit der Batterie und der Stabilität des
Kabels,
würde das Kabel aufglühen. Die folge wäre wenigstens ein
Kabelbrand, aber auch das ganze Auto könnte leicht in Flammen
aufgehen.
Aus diesem Grunde ist unmittelbar hinter der Batterieklemme (in max. 20
cm Abstand) eine Sicherung in das Kabel einzubauen.
Eine Masseleitung braucht man nicht durch das Auto zu führen. Man verbindet den Massepol des Verstärkers in Verstärkernähe mit der Fahrzeugkarosse.
Die 12-V-Leitung verlegt man mit den Lautsprecherkabeln für die Frontlautsprecher in einem Kabelbaum an der "Batterie"-Seite des Autos.
Audiokabel
Ottomotoren zünden mit elektrischen Funken, und jeder Funken
sendet
breitbandige Radiowellen aus (daher auch : Funkgerät, Funker...).
Bei modernen (entstörten) Autos ist die Strahlung zwar gering,
aber
man trifft auf der Straße immer wieder schlecht entstörte
Autos.
Aus diesem Grund besteht im Auto immer eine hohe Gefahr der
Einstrahlung
von Störimpulsen in das Audiokabel. Da dieses Kabel mit ca. 5 m
Länge
auch noch ausgesprochen lang ist, hilft nur eine gute Schirmung. Der
Handel
bietet für diesen Zweck doppelt geschirmtes Kabel an
(Kupfergeflecht
& Alu-Folie), das man auch benutzen sollte.
Die Audiokabel verlegt man mit den Steuerkabeln auf der Seite,
auf der sich NICHT die Frontlautsprecherleitungen und die 12-V-Leitung
befinden.
Steuerkabel
Der Verstärker belastet die Batterie erheblich. Solange der Motor
läuft und die Lichtmaschine antreibt, ist das egal. Wird das Auto
abgestellt, dann würde ein Verstärker schon durch seinen
Ruhestrom
die Batterie in kurzer Zeit leeren. Deshalb muss der
Verstärker
abgeschaltet werden, wenn das Autoradio abgeschaltet wird. Ein
Schalter/Relais
im Verstärker 12-V-Stromkabel scheidet aus, da er ein
zusätzlicher
störender Widerstand im Kabel wäre, aber alle Verstärker
besitzen einen Schalteingang. Nur wenn an diesem Anschluss 12V
anliegen,
schaltet sich der Verstärker ein und benötigt Strom. Die
meisten
Autoradios stellen an ihren Steckverbindern eine solche Schaltspannung
bereit.
Viele Verstärker haben ein zweites Steuerkabel, um den
Verstärkerausgang
stumm zu schalten, wenn man z.B. telefonieren möchte. Auch den
dazu
passenden Telephone-Mute-Ausgang stellt ein gutes Autoradio.
Die Steuerkabel verlegt man mit den Audiokabeln in einem Kabelbaum.
Lautsprecherkabel
Das Kabel zum Subwoofer hat zwar viel Strom zu verkraften, ist aber
dafür kurz. Alle anderen Kabel sind jeweils ca. 5 m lang, werden
aber
mit viel kleineren Strömen belastet. So reichen Querschnitte von
1,5
.. 2,5 mm2.
Die Lautsprecherkabel für die Frontlautsprecher sollte man
zusammen
mit dem 12-V-Kabel in einem Kabelbaum an der "Batterie"-Seite des Autos
verlegen.