Problem
Wie ein step-up-Konverter im Prinzip
funktioniert habe ich schon beschrieben. Wie sind aber nun
Betriebsparameter
und Bauteile optimal auszuwählen? Dabei möchte ich den PWM-Regler
außer acht lassen, und mich auf die für die Ausgangsleistung
und den Wirkungsgrad verantwortlichen Bauteile konzentrieren.
Das nebenstehende Bild zeigt einen step-up-Konverter. Seine
Wichtigsten
Bauteile sind:
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Die Induktivität soll garantieren, dass im Arbeitsbereich (10%..100% der Ausgangsleistung) der Spulenstrom nicht lückt. Die dafür nötige Mindest-Induktivität lässt sich wie folgt berechnen:
Optimierung:
Da Eingangsspannung, Ausgangsspannung und Ausgangsstrom in der Regel
vorgegebene Wert sind, lassen sich Spulenverluste durch einen kleinen
Ohmschen Widerstand klein halten. Dazu wird dicker Draht oder
mehrere
parallele Drähte verwendet.
Ein Kern mit hohem AL-Wert hilft, die Windungszahl (und damit den
ohmschen
Widerstand) klein zu halten.
Eine hohe Schaltfrequenz erfordert eine kleinere Induktivität
und dadurch weniger Windungen mit kleinem Widerstand. Eine zu hohe
Frequenz
erhöht aber die Kernverluste.
Der Spuleninnenwiderstand sollte kleiner als
10 Milliohm sein.
Steht als Gate-Ansteuerspannung nur 5V zur Verfügung, muss man einen LL-Typ einsetzen. Diese Typen besitzen oft eine kleine maximale D-S-Spannung (30V).
Drei Arten von Verlusten treten am MOSFET auf:
Parallelschalten vom MOSFETS:
Durch das Parallelschalten zweier identischer MOSFETS halbiert sich
der Innenwiderstand und damit halbiert sich auch der Leitverlust.
Allerdings
verdoppelt sich gleichzeitig der Umschaltverlust. Aus diesem Grunde
lohnt
die Parallelschaltung nur bei Frequenzen bis 40kHz bei
Ausgangsleistungen
ab 200W, ansonsten bringt die Wahl eines besseren Transistors mehr als
die Parallelschaltung mehrerer mittelmäßiger MOSFETS.
Optimierung:
Bei Schaltfrequenzen bis zu 25 kHz sollte der POWER-MOSFETS
mit dem kleinsten verfügbaren
Innenwiderstand
gewählt werden, der für die Ausgangsspannung verfügbar
ist.
Ein Spitzentyp mit unter 10 mOhm bringt in einem 150W-Transverter einen
3%
höheren Wirkungsgrad als ein BUZ11.
Bei höheren Schaltfrequenzen muss auch auf die Schnelligkeit des Transistors geachtet werden. Bei 100 kHz verliert ein langsamer MOSFET etwa 2% Wirkungsgrad gegenüber einem schnellen (bei gleichen Innenwiderstand), bei 500 kHz macht der Unterschied schon 10% aus.
Der MOSFET muss in der Regel gekühlt werden.
Optimierung:
Aus diesem Grunde sollte eine Shottky-Diode
verwendet werden, da diese Dioden kleinere Flussspannungen
aufweisen.
Aufgrund der hohen Ströme beträgt die Flussspannung von
POWER-Shottky-Dioden etwa 0,5..0,6 V während Silizium-Dioden bei
hohen
Strömen Flussspannungen von 1V haben können.. Die Diode
muss in der Regel gekühlt werden.
Noch besser ist (vor allem wenn die Schaltfrequenz nicht zu hoch ist) ein synchroner Gleichrichter. Dabei wird anstelle der Diode ein MOSFET eingesetzt, der zum synchron mit der Schaltfrequenz geöffnet und geschlossen wird. Die hohe Flussspannung der Diode wird dabei durch die viel geringere Flussspannung des MOSFET ersetzt, was den Wirkungsgrad des gesamten Schaltreglers dramatisch erhöht. Leider ist die Ansteuerung des MOSFET nicht ganz einfach.
Optimierung
Bei mittleren und hohen Schaltfrequenzen sollte man ELKOS einsetzen,
die für Schaltbetrieb spezifiziert sind. Es ist vorteilhaft, die
Kapazität
auf mehrere ELKOs zu verteilen. Großvolumige ELKOS haben oft
einen
kleineren ESR. Deshalb lieber z.B. anstelle eines 1000µF/16V
ELKOS
einen 1000µF/63V-Elko einsetzen, auch wenn nur 10V als Spannung
auftreten.
Zuleitungen:
Der Widerstand der zweiadrigen Zuleitung von der Autobatterie zum
Tansverter
errechnet sich nach:
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bei 100 W |
bei 100 W |
bei 150 W |
bei 150 W |
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Die Leitungen am Transverterausgang sind nicht weniger wichtig. Zwar sind hier die Ströme kleiner, aber jedes Watt Verlust in den Ausgangsleitungen muss vom Transverter zunächst erzeugt werden, und erhöht die Gesamtverluste je nach Wirkungsgrad um ca. 1,2 Watt. Leitungen mit 2,5 qmm Querschnitt sind also auch hier keine Verschwendung.
Leiterbahnen:
Die Gesamtlänge der hochstromführenden Leiterbahnen auf der
Primärseite der Transverter-Leiterplatte dürfte 10..15 cm
betragen.
Die Leiterbahnbreite lässt sich dabei kaum breiter als 5..10
mm gestalten. Es gibt Platinen mit 35 µm dickem Kupfer und
Plainen
mit 70 µm dickem Kupfer. Je nach Leiterbahnbreite und Kupferdicke
beträgt der Querschnitt der Leiterbahnen 0,175 qmm bis 0,7 qmm und
der Widerstand 15 bis 3 Milliohm.
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bei 150 W |
bei 150 W |
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Die Verluste der optimistischen Variante (70 µm Kupfer, 10 mm breit, 10 cm lang) sind vertretbar. Im ungünstigeren Fall (35 µm Kupfer, 5 mm breit , 15 cm lang) kosten die Leiterbahnen aber 3% Wirkungsgrad. Aus diesem Grunde sollten die Hochstrom-Leiterbahnen mit aufgelötetem Kupferdraht verstärkt werden.
Wichtig ist auch die Leiterbahn von der Spule durch die Diode zum Ausgangs-Elko, da die Spitzenströme hier ein Mehrfaches des Ausgangsstroms betragen.
Optimierung:
Eine Zuleitung von 1 Meter Länge sollte aus Litze
mit
wenigstens
2,5 qmm gefertigt werden. Längere Kabel
erfordern
entsprechend dickere Litze.
Hochstrom-Leiterbahnen auf der Platine mit
aufgelötetem
Kupferdraht verstärken.
Eine möglichst hohe Schaltfrequenz ist erstrebenswert, da sie
es
erlaubt, die Drosselspule und den Ausgangs-Elko klein auszulegen.
Einzige
(aber entscheidende) Nachteile einer hohen Schaltfrequenz sind die
steigenden
Umschaltverluste im MOSFET und die steigenden Kerverluste in der
Drosselspule.
Auch sind einige Drosselspulen nur bis 100 kHz zugelassen.
Die Verkleinerung des Ausgangs-ELKOs ist bei Frequenzen von deutlich
über 10 kHz ein Mythos, da sich dann der ESR
stark auswirkt. Erst wenn die Frequenzen so hoch werden, dass man
Keramik-Kondensatoren anstelle der ELKOs einsetzen kann, schrumpft die
Kondensatorgröße wirklich.
Optimierung
Ausgehend vom gewünschen Wirkungsgrad und den verfügbaren
MOSFETS sollte die Frequenz so hoch gewählt werden, das die
Umschaltverluste
noch im Rahmen bleiben. Danach können für diese Frequenz die
Drosselspule und der Elko ausgewählt werden. Schaltfrequenzen um
50
kHz sind problemlos beherrschbar.
Autor: sprut
erstellt: 14.07.2003
letzte Änderung: 12.07.2006