Problem
Wie ein step-up-Konverter im Prinzip
funktioniert habe ich schon beschrieben. Der dort eingesetzte Schalter
wird mit einem PWM-Signal angesteuert. Dieses Signal wird in einer
Regelschleife
erzeugt, die im folgenden Text beschreiben wird.
Bekanntlich hängt die erzeugte Ausgangsspannung von der
Eingangsspannung
und vom PWM-Verhältnis (Dutycycle = DC) ab. Trotzdem ist der DC
kein
konstanter Wert. Eine Veränderung in der Eingangsspannung (andere
Belastung) sowie eine schwankende Ausgangslast verändern die
Ausgangsspannung.
Ein leicht veränderter DC kompensiert das. Folglich muss der
DC des PWM-Signals in einer Regelschleife immer so angepasst werden,
dass
die Ausgangsspannung dem geforderten Wert entspricht.
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Der Controller eines Schaltreglers oder Schaltnetzteils ist
normalerwese
ein integrierter Schaltkreis, der die im linken Bild gezeigten
Funktionsblöcke
enthält.
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Referenzspannungsquelle
Eine stabile Spannung (je nach IC z.B. 2,5 V oder 5 V) wird aus der
Betreibsspannung erzeugt, und an den nichtinvertierenden Eingang des
Fehlerverstärkers
gelegt.
Sägezahngenerator
Ein Sägezahn wird von einem Sägezahngenerator erzeugt, und
an den PWM-Komparator gelegt.
Fehlersignalverstärker
Das ist ein OPV, der als invertierender Verstärker betrieben wird.
Er verstärkt die Differenz aus Feedback-Spannung (FB) und
Referenzspannung
(Uref). Seine Verstärkung kann mit externen Bauelementen den
Bedürfnissen
angepasst werden.
PWM-Komparator
Erzeugt aus dem Sägezahn und dem Ausgangssignal des
Fehlersignalverstärkers
eine PWM-Signal. Je kleiner das Signal des Fehlersignalverstärkers
ist, des so kleiner wird auch der DC (Dutycycle) des PWM-Signals.
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Die Soll-Ausgangsspannung (Uout) wird über einen
Spannungsteiler
so verringert, dass sie genau der internen Referenzspannung (Uref)
entspricht.
Bricht die Ausgangsspannung nun zusammen, oder steigt sie an, dann ist die Spannung am invertierenden Eingang des Fehlerverstärkers kleiner oder größer als die Spannung am positiven Eingang. folglich steigt die Ausgangsspannung des Fehlerverstärkers an oder sinkt. Damit verschiebt sich (innerhalb einer Sägezahnflanke) der Zeitpunkt zu dem der die Sägezahnspannung diese Spannung übersteigt nach hinten oder nach vorn, und der DC steigt oder sinkt. Als Folge steigt oder sinkt die Ausgangsspannung, was ihrem alten Trend entgegenwirkt. Die Schleife stabilisiert also die Ausgangsspannung. |
Der Regler stellt die Ausgangsspannung also so ein, dass am FB-Eingang genau Uref anliegt.
Ist die Regelschleife viel schneller als die Schaltfrequenz, dann
erhöht
sie ungeduldig die Fehlerverstärker-Ausgangsspannung auf unsinnig
hohe Werte, ohne das eine Reaktion erfolgen kann. In der nächsten
ON-Zeit überreagiert der Konverter nun, die Ausgangsspannung
steigt
auf einen zu hohen Wert. Die gesamte Regelung ist unruhig oder sogar
instabil
und schwingt.
Die Reaktion lässt sich bedämpfen, wenn der
Fehlerverstärker
in seiner Reaktionsgeschwindigkeit begrenzt wird. Dazu muss man
erreichen,
das er hohe Frequenzen schlecht oder gar nicht verstärkt. Der
Fehlerverstärker
muss also ein Tiefpassverhalten aufweisen. Die höchste Frequenz,
die er übertragen soll (fx) errechnet sich wie folgt:
Die Schleife sollte so schnell wie möglich, aber nicht schneller als mit fx reagieren.
Diese Frequenzbeschneidung erreicht man durch ein geeignetes
Gegenkoppelnetzwerk
zwischen dem Fehlerverstärkerausgang und seinem invertierendem
Eingang.
Dieser Effekt tritt nur auf, wenn die Spule mit nichtlückendem
Strom betrieben wird.
Daraus ergiebt sich für den Regelkreis eine maximale
Übertragungsfrequenz,
die nicht überschritten werden darf, ansonsten droht ein
instabiles
verhalten. Je niedriger die maximale Übertragungsfrequenz aber
ist,
desto träger reagiert der Regelkreis auch auf Änderungen der
Ausgangsspannung.
Wird der mit 70 kHz getaktete Step-Up-Regler auf eine
Übertragungsfrequenz
von 1 kHz begrenzt, dann dauert es mindestens 30 PWM-Takte, bis ein
Lastwechsel
ausgeregelt ist. Das führt im Extremfall zu einer
gefährlichen
Spannungsschwankung, wenn z.B. die Last plötzlich verringert wird.
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Der Fehlerverstärker ist ein normaler
Operationsverstärker
(OPV) mit einer hohen Spannungsverstärkung, die mit der Frequenz
aber
abnimmt. Das nebenstehende Bild zeigt den Frequenzgang des
Fehlerverstärkers
des PWM-Schaltkreises UC3843 (ohne Gegenkopplung). Die Verstärkung beträgt bei niedrigen Frequenzen 70 dB (etwa 3000-fach) und sinkt dann ab. Bei 1 MHz erreicht die Verstärkung 0dB - der OPV verstärkt nicht mehr. Da der Ausgang des OPV im Komparator mit einem 2,5 V großen Sägezahn verglichen wird, reicht eine Eingangsspannungsabweichung von 0,4 mV aus, um den DC des PWM-Reglers von 50% herunter auf 0% oder herauf auf 100% zu schieben. (1,25V / 3000 = 0,4mV) Diese Empfindlichkeit ist mehr als ausreichend. Die obere Grenzfrequenz von 1 MHz ist aber viel höher als fx. Sie muss durch ein geeignetes Gegenkoppelnetzwerk verringert werden. Dazu kann der Ausgang des OPV über ein RC-Glied mit dem negativen OPV-Eingang verbunden werden. |
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Die Schaltung wurde um die beiden Widerstände Rf, Rp und
um den
Kondensator Cp ergänzt. Diese Bauelemente liegen im
Gegenkoppelzweig
des OPV, und verringern seine Verstärkung. Bei niedrigen
Frequenzen
(einige 10 Hz) oder Gleichspannung kann man Cp vernachlässigen.
Die
Verstärkung Kea des Fehlerverstärkers berechnet sich dann
nach:
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Bei hohen Frequenzen wirkt Cp dagegen wie ein Kurzschluss über Rp. Folglich beträgt dann die Verstärkung nur noch
Der Regelkreis besteht ja nicht nur aus dem Fehlerverstärker, sondern aus mehren Baugruppen, die hintereinander geschaltet sind:
PWM-Modulator
Die PWM-Schaltung wandelt die Änderung des
Fehlerverstärker-Ausgangssignals
in eine Änderung des Dutycycle (DC). Ihr Übertragungsfaktor
hängt
wesentlich von der Amplitude der Sägezahnspannung ab.
Die Gesamtübertragung des Regelkreises beträgt:
Autor: sprut
erstellt: 23.07.2003
letzte Änderung :17.10.2005