Problem
Im modernen Modellflugzeugbau
werden immer öfter Elektromotoren anstelle der
Verbrennungsmotoren
verwendet. Ein Akku reicht aber nur für wenige Minuten Flug, dann
muss er wieder aufgeladen werden. Das soll in kürzester Zeit
erfolgen, um die Flugpausen nicht endlos lang werden zu lassen.
Gute NiCd-Akkus haben 2000 mAh und können mit 5 A Ladestrom in weniger als 1/2 Stunde geladen werden. Auf der grünen Flugwiese ist oft die Autobatterie die einzige Stromquelle. Bei NiCd-Flug-Akkus mit bis zu 7 Zellen (7 x 1,5V = 10.5 V) geht das auch gut. Bei einer höheren Zellenzahl reicht dann die Autobatterie-Spannung nicht mehr aus. Ein Transverter muss die Autobatterie-Spannung auf einen höheren Pegel heben. Ein 20-Zellen-Akku erfordert z.B. 30 V.
Mit dem 100W-Transverter hatte
ich
gute Erfahrungen gemacht können. Die Schaltung sollte aber weiter
vereinfacht werden und sicherer sein. Ein Wirkungsgrad von 85..90% soll
die im Transverter erzeugt Wärme klein halten. Die Schaltung
sollte
auf eine Platine mit 50 mm x 75 mm passen, und eine Bauhöhe von
höchstens
25 mm aufweisen.
Damit war nur noch Platz für maximal 3 Ausgangs-Elkos a
220µF/63V.
Um damit bei 150W-Ausgangsleistung eine
Ausgangsspannungsstabilität
von 75 mV zu erreichen, ist eine Schaltfrequenz von 70 kHz nötig.
Die Drosselspule muss unter diesen Bedingungen mindestens 50µH
aufweisen, um im Teillastbetrieb (bis hinab zu 10%) keinen
lückenden
Stromfluss zu haben. Der Drosseldurchschnittsstrom beträgt 18A,
was hohe Ansprüche an den Spulenwiderstand und das
Sättigungsverhalten
des Spulenkerns stellt.
Verbesserungen gegenüber dem 100W-Transverter
Nach Experimenten mit verschiedenen Grundkonzepten, hat sich
der einfache Step-Up-Konverter
mit Speicherspule als effektivste Lösung herausgestellt. Der
Transistor
wird für kurze Zeit eingeschaltet, der einsetzende Stromfluss
lädt die Speicherdrossel auf. Mit der Drosselladung steigt die
Stromstärke.
Bevor diese gefährlich wird, wird der Transistor wieder
ausgeschaltet.
Die Drosselladung entlädt sich nun über die Diode in den Ausgangs-Elko. Die induzierte Spannung ist dabei weitaus höher als die Eingangsspannung. Die Ausgangsspannung lässt sich mit einer Pulsweitenregelung einstellen, dafür kann man handelsübliche Schaltkreise benutzen. |
Als Regler wird, wie auf dem Stromlaufplan
zu sehen, der Schaltkreis 3843 (UC3843 oder KA3843B) verwendet. Er
arbeitet
hier bei 70 kHz als Impulsbreitenregler.
Der IC steuert über eine interne Gegentaktstufe den
Leistungstransistor
an. Die Ausgangsspannung wird zur Pulsweitenregelung des 3843 herangezogen. |
Die Eingangs-Elkos sieben die Eingangsspannung. Dadurch wirken sich die Anschlussleitungswiderstände nicht stark aus. Der projektierte Eingangsstrom von 18 A ergibt eine Welligkeit der Spannung über den Eingangselkos von maximal 0,09 V also etwa 1 %. Damit sind die Elkos ausreichen bemessen.
Die Ausgangs-Elkos ergeben unter
Vollast
das eine maximale Welligkeit der Ausgangsspannung von 75 mV. Wer's
besser
möchte braucht mehr Ausgangskondensatoren.
Die Verwendung von jeweils 2 Elkos halber Gesamtkapazität
verringert
die Elko-Induktivität und die Elko-Verluste im Vergleich zu
Einzel-Elkos.
Wer low-ESR-Typen bekommen kann, sollte diese unbedingt als
Ausgangs-ELKOs
einsetzen, um die Verluste zu verringern.
Wichtig ist die richtige Wahl der Drossel.
Sie
muss
zum einen 18A-Dauerstrom vertragen, sollte aber auch vom
Material des Ringkerns in der Lage sein, ausreichend Energie zu
speichern.
Normale Siebdrosseln reichen dazu nicht. Deren Kernmaterial
sättigt
sich schnell und dann steigt der Stromfluss durch Drossel und
Transistor
schlagartig an. Dabei wird natürlich auch die angestrebte Leistung
nicht erreicht. Ich habe bei Nessel
eine Speicherdrossel für reichlich 15 € erstanden. Die 3 mOhm
Widerstand der Drossel führen zu durchschnittlich 0,04 V
Spannungsabfall
und 0,5 W Verlustleistung.
Die Induktivität der Spule sollte mindestens 50µH betragen,
damit bei Strömen ab 0,5A kein lückender
Stromfluss auftritt. Meine Drossel hat aber nur 20µH.
Bei Vollast fließt ein durchschnittlicher Eingangsstrom von 18 A. Der Spitzen sind höher (ca. 20 A). Das erfordert ein sorgfältiges Platinendesign. Auf Extras wie Steckverbinder, Schraubklemmen oder lange Leiterbahnen zum Platinenrand sollte primärseitig verzichtet werden. Als Leiterplattenmaterial sollte ein Typ mit 70 µm Kupferauflage verwendet werden. Die wichtigsten Leiterbahnen müssen mit Draht verstärkt werden. Das Zuleitungskabel sollte wenigstens 2,5 qmm Querschnitt aufweisen, und direkt an die Platine angelötet werden.
Es sollte ein MOSFET mit geringem Innenwiderstand verwendet werden. BUZ-11 (40 mOhm) oder ähnliches ist unbrauchbar. Sogar der von mir verwendete MOSFET SUP75N06-07L mit 7 mOhm Innenwiderstand hat bei 18 A immer noch eine Flussspannung von 0,13 V und eine Verlustleistung von 1 W. Dazu kommen noch 0,5W Umschaltverluste.
Erhebliche Leistung fällt an der Diode ab. Bei einer Ausgangsspannung von 30 V liegt unter Vollast der Duty-Cycle des Schaltreglers liegt bei etwa D=0.7. Das heißt, dass die Diode nur etwa 1/3 der Zeit leitet, während sie ca 2/3 der Zeit sperrt. In dem einen Drittel muss der gesamte Ausgangsstrom durch die Diode in den Ausgangselko fließen. Folglich beträgt die Stärke des Diodenstroms etwa 15A, um am Ausgang kontinuierlich 5 A aus dem Elko entnehmen zu können. Die Diode ist zwar ein Schottky-Typ, aber bei 15 A erreicht die Flussspannung auch 0,6 V und damit die durchschnittliche Verlustleistung 3 W! Das sind schon 2 %, die am Wirkungsgrad fehlen.
Die Rückkoppelschleife mit dem Fehlerverstärker wurde durch den großen Wert des Gegenkoppelkondensators (0,1µF) auf niedrige Frequenzen (<1 kHz) beschnitten. Das ist nötig, da die Drosselspule mit den Ausgangselkos zusammen eine Resonanzfreqenz von nur 1,3 kHz haben. Als Folge regelt die Schaltung Lastschwankungen sehr träge aus. Wird der Ausgangsstrom schlagartig von 5A auf 0,5A verringert kann es aufgrund der Regelträgheit kurzfristig zu Überspannungen von 3..4 Volt kommen.
Die Schaltung liefert im Labor
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(7 mOhm) |
(10mOhm) |
(0,7V) |
(40mOhm) |
(50mOhm) |
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Erprobung und Optimierung ist noch
nicht abgeschlossen.
Reserven für den Wirkungsgrad bei hoher Leistung liegen
also vor
allem in den Leitungen/Leiterbahnen (vielleicht auch bei den ELKOs). MOSFET und Diode können gemeinsam auf einem Kühlkörper mit einem Wärmewiderstand von 6 K/W montiert werden. Die nebenstehende Grafik zeigt den errechneten Wirkungsgrad für verschiedene MOSFET-Typen. Der gemessene Wirkungsgrad liegt 1..2% niedriger. |
Das Hauptproblem ist aber die Beschaffung der Speicherdrossel!!!