Überstromsicherung


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Einleitung
normale Überstromsicherung
Überstromsicherung mit intelligentem MOSFET (PROFET)

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Einleitung

Beim Entwickeln und Testen von Transvertern entstand in meinem Bastelkeller ein Sicherheitsproblem. Ich benötigte eine Stromquelle, die bei 10V problemlos 20A liefern konnte. Dafür kam eigentlich nur eine Autobatterie in Frage. Da gelegentlich Kurzschlüsse, durchschlagende MOSFETS oder Ansteuerfehler der MOSFETS auftreten können, benötigte ich eine Sicherung, die im Kurzschlussfall die Batterie vom Testaufbau trennt.

Schmelzsicherungen sind zu träge. Sie vertragen minutenlang das Doppelte ihres Nennstromes, und reagieren auch bei einem Kurzschluss träge. Sie können einen Brand verhindern, aber sie können nicht das Leben wertvoller Bauteile retten.

Eine elektronische Sicherung musste her, und ich entschloss mich für den Einsatz eines intelligenten Leistungstransistors.


normale Überstromsicherung

konventionelle Überstromsicherung Normale Überstromsicherungen arbeiten meist nach dem links zu sehenden Schema. Der OPV vergleicht den Spannungsabfall über dem Messwiderstand mit einer Refernzspannung. Ist der Spannungsabfall größer, dann wird der Stromfluss mit einem Relais oder einem P-Kanal-MOSFET unterbrochen.

Dabei treten einige Probleme auf. 
Die OPV-Eingangsspannungen sind sehr nahe an der positiven Betriebsspannung des OPV. Nicht alle OPV-Typen garantieren diesen Betrieb.

Öffnet das Relais oder der MOSFET den Stromfluss, dann tritt über dem Messwiderstand keine Spannung mehr auf, und der OPV will den Strom sofort wieder einschalten. Eine Speicherung der Sicherungsauslösung ist also nötig. In dieser Schaltung ist das dadurch realisiert, dass das Relais seine eigene positive Betriebsspannung abschaltet.


Überstromsicherung mit intelligentem MOSFET (PROFET)

Sicherung mit intelligentem Transistor Speziell für die KFZ-Technik wurden besonders robuste P-Kanal-MOSFETs entwickelt. Diese High-Side-Switches sollen die KFZ-Relais ersetzen, die im Auto die Spannung zu den Verbrauchern zuschalten.

Um ein Überleben in der harten KFZ-Umgebung zu sichern, erhielten diese Transistoren eine Reihe von Schutzschaltungen, wie z.B. 

  • Unterspannungsabschaltung
  • Überspannungsabschaltung
  • Kurzschlussschutz
  • Strombegrenzung
  • Übertemperaturabschaltung
Die Schutzschaltungen sind inzwischen so ausgefeilt, das man sie auch dafür einsetzen kann, den Verbraucher zu schützen, z.B. eine Bastelschaltung, die aus einem Autoakku betrieben wird.
Geeignete Transistoren stellt Infineon unter dem Label PROFET her.  Erhältlich sind sie bei Reichelt

Gelegentlich findet man auch einige Typen (deutlich billiger) bei Pollin. wie z.B. den SMD-BTS442E2 (18 mOhm, 21 A für 2€) rechts im Bild.

PROFET SMD-BTS442E2

Der von mir verwendete BTS640S2 (Infineon) im TO-220-Gehäuse schaltet einen Strom von 12,6 A mit einem Innenwiderstand von 30 Milliohm durch. Da dabei fast 5 W Verluste auftreten, benötigt er einen Kühlkörper, der aber nich unnötig groß sein sollte, denn im Fehlerfall (Überstrom oder Kurzschluss) ist schnelles Erhitzen erwünscht.

Diese Schaltung verwende ich zwischen Autobatterie und Testschaltung. Ein einfacher Umschalter kann nun den Ausgang ein- bzw. ausschalten.
Im Kabel zwischen Autoakku und PROFET ist zusätzlich eine Schmelzsicherung einzubauen.

Der Nachteil dieser Schaltung ist ihre Unflexibilität bezüglich der Maximalstromstärke. Der Begrenzungsstrom ist durch den FET vorgegeben und nicht variabel.

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Autor: sprut
erstellt: 09.07.2003
letzte Änderung: 05.01.2009