Medium | Format (Spalten x Zeilen) | horizontale Auflösung in Linien | Kompression | Audio-Samplerate | Datenrate |
Norm TV-Bild | 768 x 576 | 550 | keine | - | 33 000 kByte/s |
reduziertes TV-Bild | 720 x 576 | 550 | keine | - | 31 000 kByte/s |
DV / Digital 8 | 720 x 576 | 500 | DV | 48 kHz (32 kHz) | 3 125 kByte/s (25 MBit/s) |
VCD | 352 x 288 | 200 | MPEG-1 | 44,1 kHz | 150 kByte/s (1,15 MBit/s) |
SVCD | 480 x 576 | 330 | MPEG-2 | 44,1 kHz | ca. 315 kByte/s (2,52 MBit/s) |
DVD | 720 x 576 (704 x 576 , 352 x 576) | 550 | MPEG-2 | 48 kHz | ca. 750 kByte/s (6 MBit/s) |
DVB-Sat | 720 x 576 (480 x 576) | 550 | MPEG-2 | 48 kHz | ca. 350 ...650 kByte/s (3..5 MBit/s) |
Die einzige mir bekannte, voll wohnzimmertaugliche Lösung des Problems ist der selbst zusammengebaute VDR, ein digitaler Sat-Receiver mit DVD-Brenner, der unter Linux läuft.
Alternativ kann man seinen PC benutzen, um digital-TV auf DVD zu
bannen,
das ist aber ungleich komplizierter und langwieriger.
die Praxis
Inzwischen arbeite ich mit einem VDR unter Linux
(der im Wohnzimmer den HD-Sat-Receiver
abgelöst
hat). Vorher habe ich aber mit meinem Windows-PC DVB-S-Sendungen
auf DVD gebrannt, und mich dabei, soweit es möglich war, auf
Freeware
beschränkt.
Wer in seinen PC eine digitale Sat-Empfangskarte installiert, kann das laufende Programm direkt als MPEG-2-Datenstrom auf Festplatte aufzeichnen. Die Datenrate eines durchschnittlichen TV-Senders beträgt 3,5 MBit/s = 440 kByte/s. Ein normaler Film belegt dabei Platz im einstelligen Gibabytebereich (je nach Sendequalität und Werbepausenanteil 2 .. 4 GByte). Die Wiedergabe auf dem PC ist ebenfalls problemlos möglich, der DVB-Karten-Hersteller liefert die nötigen Tools mit.
Problematisch ist allenfalls die 'Timerprogrammierung". Soll der PC eine Sendung aufnehmen, wenn der stolze Besitzer gerade nicht zu hause ist, dann muss nicht nur der Timer der DVB-S-Karten-Software programmiert werden, man muss auch dafür sorgen, das der PC zum fraglichen Zeitpunkt eingeschaltet ist, und die Software gestartet wurde.
Alle öffentlich rechtlichen Sender und viele Privatsender
senden
im Format 720 x 576 während einige Privatsender manchmal nur im
schlechteren
Format 480 x 576 senden (einige Musiksender und Premiere-Kanäle
benutzen
weitere abweichende Formate). Die Audiosamplerate ist einheitlich 48
kHz.
Man erhält also ein MPEG-2-File mit diesen Eigenschaften, das noch
alle Werbepausen enthält, und vor dem Speichern auf einer DVD
eventuell
noch auf eine andere Bildauflösung umcodiert werden muss.
Auch bei großen Privatsendern ist deutlich der Trend zu erkennen,
Filme zunehmend im Format 720x576 auszustrahlen. Das ist für
jeden,
der Filme auf DVD-brennen will ein Segen - danke. Kleine Privatsender
(wie
Tele5) senden aber immer noch im Format 480x576. (Stand 2002)
Viele DVB-Karten schreiben PVA-Files anstelle von MPEG-Files. Beide Formate sind aber fast identisch, und können mit dem Java-Programm ds.jar untereinander umgewandelt werden.Allerdings weicht das MPEG-2 des Digitalfernsehens vom MPEG-2 der DVD etwas ab, da es zusätzliche Informationen zur Synchronisierung von Bild und Ton enthält.
Die richtigen Probleme kommen erst ans Licht, wenn man aus einem aufgezeichneten Film die Werbepausen herausschneiden will, und wenn man das MPEG-2 File auf DVD brennen will.
Wie entfernt man nun aber die Werbepausen? Es liegt der
Gedanke
nahe ein Videoschnittprogramm zu verwenden. Diese Produkte sind aber
(aus
naheliegenden Gründen) in der Regel nicht für den Schnitt von
MPEG-2 Videos ausgelegt. MPEG-2 lässt sich nämlich nicht
ohne Weiteres bildgenau schneiden. Deshalb wandeln diese Programme das
MPEG-2-File in AVI. Das dauert, und das Ergebnis ist ein unhandlich
großes
Video. Gelingt es dann, damit die Werbepausen herauszuschneiden,
muss
danach das Video wieder in's MPEG-2-Format komprimiert werden. Das
dauert
Stunden, und die meisten frei verfügbaren Schnittprogramm
können
gar nicht nach MPEG-2 codieren. Außerdem ist jedes neucodieren in
MPEG mit einem Verlust an Bildqualität verbunden.
Es geht aber auch ohne großes Videoschnittprogramm.
Die DVB-S-Karte PCTV-Sat von Pinnacle nimmt den MPEG-Strom auf der Festplatte direkt als MPEG-2-Datei auf. Allerdings ist dieser MPEG-Strom nicht uneingeschränkt zur Weiterverarbeitung geeignet. Er enthält noch (leider) Aussetzer und andere Fehler sowie (zum Glück) Synchronisationsinformationen zur Synchronisierung von Audio und Video.
Hinweis:
Die beste Softwareversion für Pinnacles PCTV-Sat-Karten ist
Vision3.0alpha.
Ältere Versionen haben gelegentlich Probleme mit Timer-Aufnahmen.
Die aktuellere Version 3.1 zeichnet oft den Ton unvollständig auf.
(Die 3.0alpha ist auch nicht fehlerfrei. Ihr Timer arbeitet fehlerhaft,
wenn Aufnahmen um Mitternacht herum oder in den ersten Stunden des
neuen
Tages programmiert wurden.)
Vorbereitung des MPEG-2-Files: ProjectX / PVAStrumento
Auf einer DVD oder SVCD befinden sich (in einer gemeinsamen Datei) ein Video-Stream und ein Audiostream, die während der Wiedergabe gleichzeitig abgespielt werden. Sind beide gleichlang und fehlerfrei, dann laufen Bild und Ton synchron. Wenn nicht, dann laufen Bild und Ton während des Filmes auseinander, und am Filmende können Verschiebungen in Sekundengrößenordnung auftreten, die jeden Filmgenuss verderben.
Die via DVB ausgestrahlten MPEG-2-Daten sind dagegen gefeit. Sie beinhalten Synchronisationsinformationen, anhand drer der Empfänger jederzeit Bild und Ton synchronisieren kann. Das ist auch nötig, falls z.B. das Antennensignal während des Empfangs mal gestört wird. Diese Zusatzinformation ist im aufgezeichneten MPEG-2-File noch enthalten. Ein DVD-Player kann diese Information aber nicht nutzen, er würde sehr oft Ton und Bild asynchron abspielen.
Bevor man das aufgezeichnete File benutzen kann, muss desshalb ein Spezialprogramm das File lesen, und daraus ein File mit synchronem Bild und Ton machen. Dieses Programm übernimmt also die Arbeit, die ansonsten der MPEG-2-Decoder im DVB-Receiver übernimmt. Dabei werden auch alle (nun nicht mehr benötigten) Synchronisationsdaten aus dem File entfernt. Wer diesen Arbeitsschritt einzusparen versucht, wird am Ende eine DVD/SVCD mit einem nicht lippensynchonem Film brennen!
Diese Datenstrom-Filterung erfolgt im Rahmen des sogenannten Demultiplexens, und wird am Besten von der Freeware ProjectX erledigt. Dieses Programm ist in Java geschrieben, es setzt also die Installation von Java voraus (ist auf den meisten PCs heutzutage ohnehin installiert).
Nach dem Start von ProjectX wird im Karten-Reiter 'Files' die zu verarbeitende MPEG-2-Datei ausgewählt, und anschließend im Karten-Reiter 'Main' die Funktion 'Demux' ausgewählt. Danach wird 'Go' angeklickt. Das Programm filtert nun aus dem MPEG-2 File alle überflüssigen Daten heraus, und erzeugt zwei synchrone Datenströme (Video und Audio). Diese werden allerdings in 2 getrennten Dateien gespeichert. Das ist auch gut so, denn das freie MPEG-2-Schnittprogramm MPEG2Schnitt benötigt anschließend diese 2 Files.
Hinweis 1:
Hat die aufgenommene Sendung nur einen Mono-Ton, so sollte beim
Demultiplexen
daraus ein Stereo-Ton (beide Kanaäle identisch) gemacht werden, um
die spätere Verarbeitung für Mpeg2Schnitt einfacher zu
machen.
ProjectX bietet diese Möglichkeit an.
Hinweis 2:
ProjectX versagt dann, wenn sich während der Aufzeichnung das Ton-
oder Bildformat ändert. (Ansage im 4:3-Format aber Film im
16:9-Format;
Film mit Mono-Ton aber Werbung in Stereo). In diesem Fall eignet sich
das
Programm PVAStrumento besser als ProjectX. PVAStrumento
erledigt
prinzipiell den gleichen Job wie ProjectX, startet aber bei jedem
Video-
oder Audio-Formatwechsel ein neues Paar Ausgabefiles. Eine
Aufzeichnung,
die z.B. aus einer Ansage (Stereo), einem Mono-Film mit 3
-Stereo-Werbeunterbrechungen
und einem Stereo-Rest besteht, wird automatisch in 8-Stücke
zerschnitten.
Nur 4 davon sind Film-Schnipsel und können mit den folgenden
Schnitt-Programm
wieder zusammengeschnitten werden. ProjectX hätte hier ein File
mit
unbrauchbarer Audiospur geliefert.
Schneiden des MPEG-2-Files: Mpeg2Schnitt
Lange Zeit gab es kein bezahlbares Programm zum Schneiden von
MPEG-2,
dass den Bedienkomfort von VirtualDub erreichte. Leider eignet sich
VirtualDub
aber nicht für MPEG-2-Files. Nun gibt es aber die
uneingeschränkt
empfehlenswerte Freeware Mpeg2Schnitt.
Die Software lädt die getrennten Audio- und Video-Streams (von
ProjectX demultiplext) und erlaubt ein einfaches Zurechtschneiden des
Films
und das Entfernen der Werbung. Dabei legt man einfach fest, welche
Ausschnitte
des originalen Streams man in einem Output-Stream sehen möchte.
Ein
Film, der von der Werbund in 4 Schnipsel zerteilt wurde, besteht aus 4
nutzbaren Teilen, die man einzeln markiert. Danach kopiert Mpeg2Schnitt
diese Teile aus dem Original-Stream in den fertigen Ausgangsstream. Der
besteht dann wieder aus einem Audio-File und einem Video-File.
Jeder Film-Schnipsel muss an einem I-Frame des MPEG-2-Stream
beginnen. Das Ende kann an einem I-Frame oder einem P-Frame liegen. Das
ist zum Herausschneiden der Werbung allemal ausreichend.
Den fertig geschnittenen Film kann man nun auf DVD speichern.
Die Aufzeichnung auf DVD ist prinzipiell einfacher als eine Aufzeichnung auf SVCD, da sowohl DVD wie auch DVB mit einer Audiosamplerate von 48 kHz arbeiten, und ein Resamplen der Audiodaten (z.B. mit TRex) überflüssig ist.
Wenn der aufgenommene Film mit ProjectX vorbereitet und mit Mpeg2Schnitt geschnitten wurde liegt ein (demultiplexter) Film mit der korrekten Audiosamplerate vor. Die Frage ist, ob auch das Videoformat DVD-gerecht ist. Öffentlich rechtliche Sender und viele Privatsender senden im Bildformat 720x576 Pixel. Das entspricht der DVD-Norm.
Einige private Sender senden manchmal in der verringerten
Auflösung
von 480x576. Um eine solche Aufzeichnung normgerecht auf DVD zu
brennen,
müssen die Files in stundenlanger Rechenarbeit auf 720x576
hochskaliert
werden. Dazu benötigt man einen MPEG-2-Encoder wie z.B. TRex
oder TMPGEnc. Beide Programme sind nicht Freeware!
Wer das Bildformat seiner Files nicht kennt, kann es mit der Freeware
BitrateViewer oder DVDPatcher überprüfen, aber auch ProjectX
zeigte beim Demuxen das Bildformat an. Mpeg2Schnitt zeigt das
Filmformat
nach dem Laden der Datei an.
Viele moderne DVD-Player sind tolerant, und strecken auch
unübliche
Formate auf Bildschirmgröße. In dem Fall kann man sich das
Umcodieren
sparen. Eine Funktionsgarantie auf allen Playern gibt es aber nur mit
den
normgerechten Auflösungen.
Um einen normgerechten Film nun auf eine DVD zu brennen
benötigt
man ein DVD-Autoring-Programm. Wer keine Menues braucht, kommt mit der
Freeware IfoEdit zum Ziehl. Obwohl ich mir die DVD-Edition von
WinOnCD6
gekauft habe, bevorzuge ich in diesem Fall IfoEdit, es geht
schneller
und zuverlässiger.
Man benutzt in IfoEdit die Funktion "Author new DVD"
und gibt als Video- und Audio-File die von Mpeg2Schnitt
erstellten
Files an.
Emfehlenswert ist das Anlegen von Sprungmarken (also
Kapitelanfängen)
zu denen man wären der DVD-Wiedergabe direkt springen kann.
IfoEdit benötigt dafür eine Text-Datei (CellTimes.txt), in
der
Zeile für Zeile die Bildnummern der Kapitel stehen. Ich verwende
eine.
Meine Version dieser Datei enthält die Zahlen 10000 bis 300000 in
10000er Schritten. Damit erzeugt man alle 6,66 Minuten eine
Sprungmarke.
IfoEdit erzeugt aus den beiden Files (Audio- und Video-File)
und dem Sprungmarken-File alle Daten, die auf eine DVD gebrannt werden
müssen, um eine lauffähige Video-DVD zu erhalten. Dabei
erzeugt
es keinerlei Menue, nach dem Einlegen der fertigen DVD in den
DVD-Player
(und evtl. dem Drücken des Start-Knopfes) läuft der Film los.
Alle von IfoEdit erzeugten Files müssen in das Directory 'VIDEO_TS' einer Video-DVD gebrannt werden. Diese Aufgabe übernimmt z.B. Nero5 zuverlässig, das man als Testversion einige Wochen nutzen kann.
Die Technik der beschreibbaren DVD ist längst noch nicht
ausgereift.
Während eine gebrannte CD heutzutage bei dunkler, kühler
Lagerung
ihre Daten sicher über mehrere Jahre hält, ist die Lage bei
DVDs
nicht annähernd so gut. Die Chemiker verändern ständig
die
Rezepturen für die Schreibschicht der DVD, um ihre Eigenschaften
zu
verbessern.
Für die DVD-Laufwerke entsteht nun das Problem, dass sie
es ständig
mit unbekannten Rohlingen zu tun haben, für die ihnen die optimale
Schreibstrategie unbekannt ist. Das Anpassen des Brenners an den
Rohling
funktioniert mehr oder minder gut. Firmwareupdates sollten die Not lindern, aber z.B. für meinen Sony DRU-500A gibt es schon seit über einem Jahr keine neue Firmware mehr. Fast alle Medien, die für 8x oder schneller zugelassen sind lehnt dieser Brenner inzwischen ab. Man will mich zwingen, einen neuen Brenner zu kaufen, dass wird dann aber bestimmt kein Sony sein. Nebenstehendes Foto zeigt eine DVD, der mein Pioneer-Brenner
in meinem VDR
anscheinend ordentlich eingeheizt hat. Man kann auf der Label-Seite
genau
erkennen, wie weit die DVD gebrannt wurde! Alle anderen DVDs der selben
Box wurden ordnungsgemäß gebrannt. Da versagte wohl
die
power calibration. |
Computerzeitschriften testen oft nur die Brenngeschwindigkeit, und ob der gebrannte Rohnling anschließend lesbar ist. Ob die Daten felsenfest stehen, oder die Fehlerkorrektur die Daten gerade noch korrigieren kann wird meist ignoriert. Eine positive Ausnahme ist die Zeitschrift c't, die die Brennqualität in einem Labor genau prüfen lässt.
Von wichtigen Daten brenne ich zwei identische Kopien auf zwei unterschiedliche Markenrohlingen, und lagere beide im Dunkeln. So hoffe ich die Datensicherheit zu erhöhen.