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Die externe Referenzfrequenz für Messgeräte
sollte ein sauberer 10-MHz Sinus sein, der an einer 50-Ohm
Last einen Pegel von etwa 0,5 Vrms bis 2 Vrms haben sollte.
Professionelle Referenzfrequenzquellen liefern dass
natürlich auch. Baut man sich seine Referenzfrequenzquelle selber, startet man oft mit einem 10MHz-Signal, das in irgendeiner hässlichen Form aus einem OCXO, TCXO oder Rubidium-Element kommt. Nebenstehend haben wir das Ausgangssignal eines preiswerten OCXO-Modules (chinesischer Ebay-Händler) an einer 50 Ohm Last. Rechts ist das Oszillogramm, und links das Spektrum im Bereich bis 250 MHz. Die 10 MHz-Linie ist im Spektrum zwar die Größte, aber es gibt alle 10 MHz Oberwellen. Die müssen weg. Das geht recht einfach mit einem 10 MHz Bandpassfilter. |
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Ein gerade einmal aus vier passiven Bauteilen
bestehender Filter räumt das Signal auf. Nebenstehend sehen
wir das Ergebnis. Neben der 10-MHz-Linie ist gerade noch die
20 MHz-Linie zu erkennen, aber diese ist schon 50 dB kleiner
(1/100000). Das Ergebnis ist ein sauberer 10 MHz-Sinus. Das
dieser etwas kleiner ist als das Original, lässt sich nicht
vermeiden. Verluste gibt es in der realen Welt immer, und
schließlich wurde ja durch das Filter auch Energie
"weggefiltert". Ich nutze diese Gelegenheit, um einmal die Grundlagen eines Bandpassfilters zu erläutern. Das Beispiel ist relativ einfach. Zum einen ist 10 MHz noch keine sehr hohe Frequenz, und deshalb gut beherrschbar. Zum anderen brauchen wir keinen sehr guten Filter. Er muss weder sehr genau noch sehr schmalbandig sein. Die Mittelfrequenz des Filters sollte etwa bei 10 MHz liegen. Da die nächste zu unterdrückende Frequenz erst 20 MHz ist, darf der Filter aber recht breitbandig sein. Bei einer Bandbreite von 1 ... 2 MHz ist es dann auch gar nicht schlimm, wenn die Mittenfrequenz um z.B. 200 kHz zu hoch oder zu niedrig ist. Das 10 MHz-Signal liegt dann immer noch sicher im Durchlass-Band. Ach ja: Bandbreite. Das ist der Frequenzbereich, in dem - von der Mittelfrequenz aus gesehen - das Signal um nicht mehr als 3dB abgeschwächt wird. Da 3dB aber nur 50% sind, sollte das nächste störende Signal also nicht an diese Bandgrenze liegen, dann wäre es ja nur auf die Hälfte abgeschwächt. Deshalb zielte ich eine Bandbreite von 1 ... 2 MHz an, obwohl die nächste störende Frequenz 10 MHz weit weg ist. Das garantiert eine ausreichende Dämpfung. |