Mit einem Demo-Board wird normalerweise ein mit einem Demoprogramm programmierter PIC ausgeliefert. Zu jedem Board gehört ein PDF-Handbuch sowie einige Beispielprogramme zum Experimentieren. Auf einige Boards für 44/64/80-Pin PICs befindet sich der PIC auf einer steckbaren Platine (Plug-in-Module), und kann somit ausgetauscht werden. Ein PIC auf einer Adapterplatine kostet im Handel ca 20,- Euro (plus Steurer und Versandt), was durchaus preiswert ist.
Die Boards sind nicht als
Entwicklungsumgebung
entworfen worden, sondern als Lern-Boards für den schnellen
Einstieg
in eine bestimmte PIC-Familie. Trotzdem kann man mit ihnen
natürlich
auch ganz gut eigene Experimente anstellen, die über die
mitgelieferten
Demos hinausgehen.
Folgende Demo-Boards stelle ich hier exemplarisch vor |
Anschlüsse / Steckverbinder
ICD-Steckverbinder
Die Demoboards besitzen die
Microchip-typische
6-poligen Westernbuchse als ICD-Anschluss. Hier kann ein Programmiergerät
oder ein In-Circuit-Debugger
angeschlossen
werden, um den PIC zu programmieren, oder um sogar das Programm mit dem
In-Circuit-Debugger schrittweise auszutesten. Das entschuldigt
teilweise
das Fehlen von Nullkraft-Sockeln auf den Demoboards.
Netzteil-Steckverbinder
Microchip verlangt die Einspeisung von
9 VDC in die runde Power-Buchse (+Pol innen), da die Boards aber
über
Gleichrichter,
25V-Siebelko und 5V-Spannungsregler verfügen, kann sowohl AC wie
auch
DC (beliebiger Polung) mit einer Spannung zwischen 8V und 16V
eingespeist
werden. Wer eine Spannung von deutlich mehr als 9V einspeist, sollte
die
Temperatur des 5V-Reglers prüfen, um ein Überhitzen zu
vermeiden.
Port-Steckverbinder
Die meisten Demoboards nutzen nur einen
Bruchteil der PIC-Anschlüsse aus. Es sind aber alle Pins auf ein
(oder
mehrere) Anschlussfeld(er) herausgeführt. Hier lassen sich
Steckverbinder
oder Kabel anlöten. Die Anschlussfelder sind leider auf jedem
Board anders gestaltet und belegt.
Prototype-Area
Einige Boards haben ein Prototype-Area,
auf dem man zusätzliche Bauelemente auflöten und frei
verdrahten
kann.
Ein PIC18F8720
ist schon ein richtig erwachsener PIC, der hier aber in ein recht enges
Korset gezwängt wird. Der PIC18F8720 im 80-poligen
TQFP-Gehäuse ist auf
dem Board aufgelötet. Neben der Standardausrüstung
(ICD-Anschluss,
Spannungsversorgung, Reset-Taster, 19.66-MHz-Quarz) hat das Board:
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Dieses Board ist für
64-polige dsPIC
der Typen dsPIC30F5011, dsPIC30F6011 und dsPIC30F6012 geeignet. Der PIC
muss auf einer passenden TQFP-Adapterplatine aufgelötet sein,
die dann auf das Board gesteckt wird. Geliefert wird das Board
mit
einem dsPIC30F6012.
Neben der Standardausrüstung (ICD-Anschluss, Spannungsversorgung, Reset-Taster, 4-MHz-Quarz) hat das Board:
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Das ist ein sehr universelles
dsPIC-Board,
das alle dsPICs mit 18-,
28- und 40-poligem DIL-Gehäuse aufnehmen kann. Dafür
mussten
insgesamt 5 IC-Sockel auf der Platine untergebracht werden. Drei liegen
ineinandergeschachtelt in einer Hälfte des Boards (im Bild unten),
zwei Sockel
für
die Motorsteuer-dsPICs liegt getrennt davon in der anderen
Board-Hälfte.
Das Board wird mit einem programmierten dsPIC30F4011 ausgeliefert.
Neben der Standardausrüstung (ICD-Anschluss, Spannungsversorgung, Reset-Taster, 7.3728-MHz-Quarze) hat das Board: |
Gut ist auch, dass sich im Board via
ICD-Steckverbinder
alle dsPICs von 18 bis 40 Pins mit ihren etwas exotischen Pinbelegungen
brennen lassen. (Sie passen ja leider elektrisch nicht in viele
herkömmliche
Brenner.) Der 18-polige und der 28-polige IC-Sockel sind aber leider
etwas
problematisch. Bei der Platinenbestückung neigen sie dazu, etwas
zur
Sockelmitte zu kippen, wodurch der IC-Reihenabstand zu klein wird. Ich
habe anstelle von 7,62 mm geradeeinmal noch 6,5 mm gemessen. Da lassen
sich PICs nur noch mit Gewalt in den Sockel drängen, und es drohen
verbogene Pins.
Wer diese Sockel öfter benutzen
möchte,
muss sie leider in Handarbeit mit dem Lötkolben neu
ausrichten.
Quelle: Microchip