Problem
Das Korad KA3005P ist ein preiswertes analoges Labornetzteil
für bis zu 30V und 5A. Es kostet bei den üblichen
Händlern unter 100 €, und ist in der "P"-Version mit RS232- und
USB2.0-Interface ausgestattet. Es ist natürlich kein High-End
Gerät einer Premium-Marke, bietet aber viel Leistung für
geringes Geld, und ist deshalb für Bastler sehr interessant. Auch
sind seine anfänglichen Kinderkrankheiten inzwischen
ausgeräumt.
Das Gerät wird unter verschiedenen Namen vertrieben(Reichelt:
KA3005P; Pollin: KA3005P; Vellemann : LABPS3005D). Da es das
Gerät auch
in einer abgespeckten Version ohne RS232/USB gibt (Reichelt:
KA3005D;
Vellemann: LABPS3005), sollte man auf die Gerätebeschreibung
achten. Ich habe mich für einen Kauf bei Pollin entschieden, da
ich in der Praxis die dort verwendeten Polklemmen (in die man auch
Drähte einschrauben kann) den neumodischen Sicherheitspolklemmen
des
Reichelt-Gerätes vorziehe. Mein Gerät habe ich im März
2015 erstanden. Es handelt sich um eine aktuelle Version, sogar
aktueller als im dritten Videolink (Followup) beschrieben.
Wer genaueres über die Leistungen und den Aufbau (und die
Kinderkrankheiten der ersten Geräteversion) wissen will, der kann
sich im
EEV-Blog darüber informieren:
Das Protokoll zur Steuerung ist hier beschrieben:
Mit dem Gerät wird eine Windows-Software mitgeliefert, die
allerdings eine komplette Runtime von LabView mitinstalliert. Da
kommen
dann 240 MByte zusammen. Schlank ist was anderes. Ich habe deshalb
ein
kleines Windows-Tool (<500 kByte) geschrieben, welches für mich
die
Originalsoftware ersetzen soll.
Es hat noch nicht alle geplanten Funktionen und ist optisch noch
eine Zumutung, aber als "proof of concept" tut es schon seinen
Dienst.
Der Delphi-Quellcode ist frei, und so kann jeder, der seine eigene
optisch ansprechendere Softwarelösung schreiben will, darauf
zurückgreifen.
Lösung
Beim Start fragt die SW nach dem zu verwendenden
COM-Port. Mit
der RS232-Schnittstelle funktioniert die SW direkt. Soll
der
USB-Port verwendet werden, muss man den USB-Treiber der
mit dem
Gerät
mitgelieferten CD installieren. Der erstellt dann für
das Netzteil
einen virtuellen COM-Port. Die Parameter der
Schnittstelle sind
9600-8-N-1. (Aktuelle Linux-Versionen benötigen keinen Treiber, sie
richten automatische eine virtuelle serielle
Schnittstelle für das
Gerät ein. Fehlt nur noch Software.) Mit den Default-Buttons kann man einige typische
Spannungen
und Ströme schnell auswählen. Eine genaue Einstellung
von
Spannung und Strom erfolgt mit den Schiebereglern. Der
obere
Schieberegler dient jeweils der Grobeinstellung (1V-
bzw.
100mA-Schritte)
der untere der Feineinstellung (10mV- bzw.
1mA-Schritte). Die schwarze große Anzeige rechts der Schieberegler
zeigt die ausgewählten Werte an. Die farbigen Anzeigen
stellen die
am Ausgangsterminal des Netzteil anliegende Spannung
(blau), den durch
diese fließenden Strom (rot) und die abgegebene Leistung
(grün) an. Mit "OUTPUT on" / "OUTPUT off" lassen sich die
Ausgangsterminals des Netzteil ein- und ausschalten.
Darüber sind
die Steuertasten für den Überspannungsschutz und den
Überstromschutz. Aufgrund eines Firmware-Bugs des Korad
ist die
OVP-Anzeige (rotes Leuchtfeld) unmittelbar nach dem
Einschalten nicht
absolut zuverlässig. Die Tasten M1 .. M4 dienen der Speicherung und dem
wieder
Abrufen einer Spannungs-/Strom-Kombination. Ein kurzer
Klick auf die
Taste stell die gespeicherten Werte ein. Ein Klick über
mehr als 2
Sekunden speichert die momentanen Werte auf dem
Speicherplatz der
Taste. Mit diesen Werte werden dann (ohne Einheit) die
Tasten
automatisch beschriftet. Die Grafik zeigt den zeitlichen Verlauf von Ausgangsspannung und Ausgangsstrom der letzten 140 Sekunden an. |
V1.1 (07.04.2015)
Urversion.
V2.0 (12.04.2015)
-
Speichertasten
- merkt sich COM-Port